Die Commerzbank-Tochter mBank galt lange Jahre als zuverlässiger Gewinnlieferant für die Mutter. Doch seit wenigen Jahren belasten Rückstellungen für Hypothekenkredite in Schweizer Franken, die vor einiger Zeit vergeben wurden, die Bilanz stark. Dieses Thema betrifft viele Finanzinstitute in Polen, denn die Regierung und auch die Gerichte hatten sich in der Vergangenheit wiederholt auf die Seite von Kreditnehmern gestellt und zahlreiche Entlastungen für diese durchgesetzt.
Seit einigen Quartalen hat die mBank nun für verschiedene Belastungen im Zusammenhang mit den Franken-Krediten Rückstellungen bilden müssen. Zuletzt fielen im vierten Quartal 1,21 Milliarden polnische Zloty (280 Millionen Euro) an. Die Bank hatte bereits angekündigt, dass der Überschuss zwischen Oktober und Dezember 2023 sich daher auf einem Niveau von nahe Null oder leicht im positiven Bereich bewegen dürfte. Allerdings gilt dafür die Voraussetzung, dass kein weiteres, unvorhergesehenes Ereignis eintrete.Auch für das Gesamtjahr erwartet die Analysten-Community eine schwarze Null oder etwas mehr. Das Kerngeschäft dürfte nach Ansicht der Experten von Bloomberg Intelligence stark geblieben sein mit einem weiteren Anstieg des Nettozinseinkommens. Zudem wird eine steigende Nachfrage bei Darlehen im Falle von sinkenden Zinsen erwartet. Die Kosten-Ertrags-Quote könnte daher in Zukunft bei einem sehr niedrigen Wert von unter 30 Prozent bleiben. Die meisten Wettbewerber in Europa bewegen sich im Bereich von 50 bis 60 Prozent.
Mittlerweile ist die mBank mit einer Rückstellungsquote von annähernd 100 Prozent für die Franken-Hypotheken sehr gut aufgestellt. Der Druck könnte daher im laufenden Jahr nachlassen und somit auch wieder ein nennenswerter Gewinn an die Konzernmutter Commerzbank abgeführt werden.