Die Zahlen der Deutschen Bank konnten am Donnerstagmorgen positiv überraschen. Dagegen fallen die Ergebnisse der Tochtergesellschaft DWS Group für das Gesamtjahr enttäuschender aus. Die Bank musste einen Gewinnrückgang hinnehmen, was die Aktie im frühen Handel deutlich unter Druck setzt.
Trotz eines Nettomittelzuflusses von 28,3 Milliarden Euro, der die vorab prognostizierten 23,9 Milliarden Euro übertraf, musste die Gesellschaft einen Gewinnrückgang hinnehmen. Der Nettogewinn sank um fünf Prozent auf 567 Millionen Euro, lag damit jedoch über den Erwartungen der Analysten, die von einem Gewinn von 573 Millionen Euro ausgegangen waren.
Die Erträge gingen um drei Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurück. Ein Grund hierfür waren offenbar niedrigere Einnahmen, allerdings waren auch höhere Kostenbelastungen zu verzeichnen.
IT-Systemumstellungen
Besonders deutlich wird dies bei der Betrachtung der Cost-Income-Ratio – einer Kennzahl, die das Verhältnis von Kosten zu Erträgen misst. Diese stieg im Jahr 2023 auf 69,7 Prozent an, im Vorjahr betrug sie noch 68,1 Prozent. Auch diese Zahl lag über den Prognosen der Analysten, die mit einer Quote von 69,1 Prozent gerechnet hatten.
Ein signifikanter Faktor, der die Kostenstruktur der DWS beeinflusst hat, waren Investitionen in IT-Systemumstellungen. Die operativen Kosten verschlangen dabei ganze 64 Prozent der Erträge; im Vergleich dazu waren es im Vorjahr 60,6 Prozent. Die IT-Kosten sind in dieser Berechnung noch nicht enthalten.
Ausblick
Für zusätzliche Unsicherheit sorgt die Ankündigung von CEO Stefan Hoops bezüglich der IT-Umstellung. Er erklärte, dass die daraus resultierenden Einsparungen später als ursprünglich geplant eintreten werden und zusätzliche Kosten von etwa 100 Millionen Euro für das Jahr 2024 verursachen dürften. Für das kommende Jahr stellt er eine Stagnation beim bereinigten Gewinn vor Steuern in Aussicht.
Für 2023 will der Vorstand eine Sonderdividende in Höhe von vier Euro ausschütten. Hinzu kommt noch die reguläre Dividende von 2,10 Euro. Dies entspricht einer Dividendenrendite von mehr als 16 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
Das macht die DWS-Group-Aktie
Die Aktie der DWS Group fällt am Donnerstag um rund vier Prozent.
von Sarina Rosenbusch