Die Luftfahrtbranche ist erneut ins Zentrum von Streikaktionen gerückt, die spürbare finanzielle Einbußen für führende Airlines wie Lufthansa und Ryanair zur Folge haben. Für die Aktien der beiden Airlines geht es daher am Donnerstag nach unten. Finanztreff.de beleuchtet die Hintergründe des Streiks.
Am Donnerstag, den 1. Februar, brachte ein umfangreicher Warnstreik im Rahmen eines Tarifkonflikts in der Luftsicherheitsbranche den Betrieb an elf deutschen Flughäfen weitgehend zum Erliegen.
Initiiert durch die Gewerkschaft Verdi, zielt der Streik auf eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Gehälter ab. Verdi fordert unter anderem 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde sowie verbesserte Zulagen und Überstundenregelungen für die rund 25.000 Beschäftigten der Branche. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch den BDLS, bietet hingegen eine Lohnerhöhung von vier Prozent für dieses Jahr und weitere drei Prozent für das nächste Jahr an. Zusätzlich sorgte das Angebot einer Sicherheitsfirma am Flughafen Düsseldorf, eine „Streikbruchprämie“ von 200 Euro brutto zu zahlen, für weiteren Zündstoff im ohnehin schon angespannten Verhältnis zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern.
Millionenstädte plötzlich ohne Fluganbindung
Während Berlin, Hamburg, Hannover und Stuttgart keine Starts verzeichneten, konnten in Düsseldorf, Frankfurt und Köln Teile der Flüge aufrechterhalten werden. Der Streik führte zu mehr als 1.100 Flugausfällen oder -verspätungen und betraf rund 200.000 Passagiere. Der Flughafenverband ADV und betroffene Airlines wie Lufthansa appellierten an Passagiere, bestehende Angebote für Umbuchungen oder die Umwandlung von Flugtickets in Bahnfahrkarten zu nutzen, und forderten eine Rückkehr zum Verhandlungstisch. Mit geplanten Gesprächen am 6. und 7. sowie am 21. und 22. Februar hoffen alle Beteiligten auf eine zeitnahe Beilegung des Konflikts.
Das machen die Airline-Aktien
Die Luftfahrtbranche sieht sich erneut mit Herausforderungen konfrontiert, diesmal durch Streiks, die zu signifikanten Einnahmeausfällen bei den Airlines führen. Besonders betroffen sind hierbei die Lufthansa und Ryanair, deren Aktienkurse am Donnerstagmorgen einen spürbaren Dämpfer erfuhren. Während die Lufthansa-Aktie um rund 0,7 Prozent fällt, geht es für die Papiere von Ryanair um 0,2 Prozent nach unten. Diese Entwicklungen unterstreichen die empfindliche Abhängigkeit der Luftfahrtunternehmen von stabilen operativen Bedingungen und werfen ein Licht auf die finanziellen Belastungen, die durch Arbeitskampfmaßnahmen verstärkt werden können (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.