Der Leopard-Panzer-Getriebebauer Renk hat am Mittwoch einen erfolgreichen Börsenstart hingelegt. Ein Dämpfer für den großen Rivalen Rheinmetall. Doch welches Unternehmen hat die Nase vorn?
Für das Jahr 2022 berichtete Renk über einen Umsatz von 849 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von 17 Prozent.
In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 konnte Renk den Umsatz um zehn Prozent auf 653 Millionen Euro steigern. Diese positive Entwicklung setzt sich auch im operativen Geschäft fort, wo ein Wachstum von sechs Prozent beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zu verzeichnen war, das nun bei 104 Millionen Euro liegt. Die EBIT-Marge lag bei rund 16 Prozent. Der Auftragsbestand wuchs um 19 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro an.
Die Zielsetzung für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich ambitioniert: Renk strebt einen Umsatz von 925 Millionen Euro und eine Marge von 16,0 bis 16,4 Prozent (17 Prozent) an. Gleichzeitig ist es das erklärte Ziel des Unternehmens, ein jährliches Umsatzwachstum von zehn Prozent zu erreichen.
Rheinmetall erzielte im Jahr 2022 einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 553 Millionen Euro. Obwohl Rheinmetall also hinsichtlich Umsatz und Profitabilität die Oberhand behält, sind sowohl Renk als auch Rheinmetall in ihren jeweiligen spezialisierten Sektoren auf Expansionskurs: Renk hat sich auf Antriebstechnologien und Rheinmetall auf Verteidigungstechnik sowie Automobilzulieferungen spezialisiert.
Produktportfolio
Zum Produktportfolio von Renk gehören hochspezialisierte Getriebe für militärische Fahrzeuge, wie sie beispielsweise in Panzern der Bundeswehr zum Einsatz kommen. Aber auch Kupplungen und Prüfsysteme zählen zu den Produkten des Unternehmens. Diese richten sich sowohl an militärische als auch zivile Anwendungsbereiche. Die Augsburger liefern unter anderem das Getriebe für den Kampfpanzer Leopard 2. Ansonsten stellt der Konzern unter anderem Getriebe für Fahrzeuge und Schiffe her, aber auch für Industrieanlagen, bei denen sie beispielsweise in Wärmepumpen zum Einsatz kommen.
Rheinmetall hat eine breitere Produktpalette und ist in mehreren Geschäftsfeldern tätig. Der Anbieter für gepanzerte Ketten- und Radfahrzeuge, Turmsysteme sowie ABC-Aufklärungssysteme gehört auch zu den führenden Herstellern von Waffensystemen für die Flugabwehr.
Das machen die Aktien von Renk und Rheinmetall
Der Erstkurs der Renk-Aktie lag bei 17,50 Euro und damit 16,67 Prozent über dem Ausgabepreis von 15,00 Euro.
Die Rheinmetall-Aktie steigt leicht um 0,1 Prozent auf 334,30 Euro.
von Sarina Rosenbusch