In der deutschen Tourismusbranche hat sich die Erholung nach coronabedingten Rückschlägen auch 2023 fortgesetzt. Laut den Zahlen des Statistischen Bundesamts haben die Übernachtungen im Dezember deutlich zugelegt. Zudem will Marktführer TUI bei der Mitarbeitersuche neue Wege beschreiten. Die Aktie reagiert am Morgen jedoch verhalten.
Mit 487,2 Millionen Übernachtungen im Jahr 2023 verzeichnete die deutsche Tourismusbranche nur noch 1,7 Prozent weniger Übernachtungen als 2019. Gleichzeitig lag die Zahl um 8,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Dezember 2023 wurden 30 Millionen Übernachtungen gezählt, was einem Plus von 9,2 Prozent gegenüber Dezember 2022 entspricht. Trotzdem blieb die Zahl der Übernachtungen 3,1 Prozent hinter dem Wert aus Dezember 2019 zurück. Inlandsgäste liegen mit 406,3 Millionen Übernachtungen leicht über dem Stand von 2019, während Übernachtungen ausländischer Gäste um 18,9 Prozent auf 80,9 Millionen deutlich zunahmen. Hotels, Gasthöfe und Pensionen verzeichneten seit 2019 ein Minus von 4,2 Prozent. Hingegen erlebten Ferienunterkünfte und Campingplätze mit einem Plus von 18,3 Prozent gegenüber der Zeit vor der Krise einen deutlichen Zuwachs.
Mitarbeitersuche per WhatsApp
Die Digitalisierung revolutioniert indessen den Rekrutierungsprozess. Während der Bahnbetreiber Transdev ein entsprechendes Pilotprojekt noch in diesem Monat starten will, planen TUI und Hermes, ebenfalls entsprechende Versuche zur Mitarbeitergewinnung über WhatsApp vorzubereiten. Indessen geht die BLG sogar noch einen Schritt weiter und setzt den Messengerdienst bereits ein. Laut einer Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wurden 2022 bereits 42 Prozent der Stellen über soziale Netzwerke ausgeschrieben, verglichen mit nur 15 Prozent im Jahr 2015. Für die Unternehmen verringert dies die Kosten im Vergleich zu Zeitungsannoncen drastisch.
Das macht die TUI-Aktie
Trotz der guten Zahlen beim Inlandstourismus kommt die TUI-Aktie am Freitagmorgen nicht in Fahrt. Vorbörslich wird das Papier minimal unter dem gestrigen Xetra-Schlusskurs von 6,40 Euro gehandelt. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus damit auf rund elf Prozent. Dennoch kann sich die TUI-Aktie vorerst weiter über der psychologisch wichtigen 6-Euro-Marke halten (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri