Der französische Spirituosen-Riese Pernod Ricard, bekannt für Marken wie Absolut Vodka und Jameson, hat seine Umsatzerwartungen für das Jahr angepasst. Die Entscheidung folgt auf gemischte Ergebnisse im ersten Halbjahr und eine nachlassende Nachfrage in Schlüsselmärkten, darunter China. Trotz der Herausforderungen behält das Unternehmen einen optimistischen Blick auf seine langfristigen Wachstumsziele.
Revision der Jahresprognose
Pernod Ricard hat seine jährliche Umsatzwachstumserwartung auf das Niveau des Vorjahres revidiert, was auf ein sinkendes Interesse an hochpreisigem Alkohol zurückzuführen ist. Im ersten Halbjahr bis Ende Dezember verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzrückgang von sieben Prozent auf 6,6 Milliarden Euro und ein organisches Wachstum von minus drei Prozent. Der Betriebsgewinn fiel um zwölf Prozent auf 2,14 Milliarden Euro, während der Nettogewinn auf etwa 1,6 Milliarden Euro sank, wobei eine schwächere Nachfrage in China und Lagerabbau in Amerika als Hauptgründe angeführt wurden.
Marktreaktion und Ausblick
Trotz dieser Ergebnisse reagierten die Anleger positiv und schickten das Papier direkt nach der Ankündigung um über sechs Prozent nach oben an die Spitze des Euro Stoxx 50. Zuletzt wurden die Anteilscheine bei 164,30 Euro gehandelt.
In Reaktion auf die derzeitigen Marktunsicherheiten und Ergebnisse hat Pernod Ricard auch sein Programm für Aktienrückkäufe von einst geplanten 500 bis 800 Millionen Euro auf jetzt 300 Millionen Euro reduziert.
Zugleich bleibt das Unternehmen für seine mittelfristigen Ziele, mit einem angestrebten Umsatzwachstum von vier bis sieben Prozent, optimistisch.
Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Pernod Ricard nach Zahlen zum ersten Geschäftshalbjahr auf „Sector Perform“ mit einem Kursziel von 170 Euro belassen. Die Kennziffern lägen überwiegend im Rahmen der Erwartungen, schrieb Analyst James Edwardes Jones in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Der Ausblick des Spirituosenkonzerns sei aber durchwachsen (mit Material von dpa-AFX).
von Lukas Meyer