Die Immobilienflaute ist vorbei. Zumindest in Berlin. Und zumindest bei Wohnimmobilien. Darauf deuten jedenfalls aktuelle Deals und Marktzahlen aus der deutschen Hauptstadt hin. Davon dürften nicht zuletzt die großen Wohnungsgesellschaften und allen voran Deutschlands Marktführer Vonovia profitieren.
Jahrelang kannten die Preise für Immobilien in Deutschland nur eine Richtung: nach oben. Dann kamen die Zinserhöhungen und selbst Wohnimmobilien gerieten unter Druck. Nun kommen allerdings die ersten Zeichen einer Trendwende - wie zum Beispiel ein Großprojekt des US-Immobilieninvestors CBRE. Der US-Konzern hat von Vonovia ein rund 1.000 Wohnungen umfassendes Immobilienpaket für rund 357 Millionen Euro erworben.
Der ist ein Hinweis darauf, dass die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnungen die Preisstürze und höheren Finanzierungskosten in der Hauptstadt schneller überwunden haben als im Rest der Republik. Während bundesweit die Preise für Wohnimmobilien nach wie vor fallen, haben der anhaltende Zuzug und der schleppende Neubau am Berliner Wohnungsmarkt zu einer erheblichen Verknappung geführt.
Diese Kombination wiederum lockt zahlungskräftige Investoren an, die auf immer weiter steigende Mieten hoffen. Das bestätigt auch eine aktuelle Auswertung von Immowelt. Demzufolge sind die Wohnungspreise in Berlin zuletzt vier Monate in Folge gestiegen. Die Hauptstadt war zudem die einzige deutsche Großstadt, in der die Wohnkosten im letzten Quartal um mehr als ein Prozent gestiegen sind.
International ist Berlin dagegen keineswegs ein Einzelfall. Eine ähnlich schnelle Erholung vom Zinsschock ist auch in anderen europäischen Metropolen festzustellen, die unter einem erheblichen Angebotsmangel leiden. In Stockholm sind die Preise etwa sogar sieben Monaten in Folge gestiegen.
Für Wohnungsgesellschaften und ihre Anleger ist der Preisanstieg in der Hauptstadt eine gute Nachricht. Das gilt allen voran für Marktführer Vonovia. Berlin ist der mit Abstand wichtigste Regionalmarkt des größten deutsche Wohnungskonzerns. Dennoch sind die Preise für eine europäische Hauptstadt noch immer vergleichsweise niedrig und haben dementsprechend Aufwärtspotenzial.