Der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer hat am Donnerstag seine Geschäftszahlen für 2023 vorgelegt. Der Konzern übertraf die Erwartungen der Analysten zum Teil, rechnet für das laufende Jahr aber mit etwas weniger Wachstum. Die Anleger zeigten sich mit den Ergebnissen zufrieden: Die Aktie zieht deutlich an.
Im Jahr 2023 sah sich Gerresheimer mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Zu diesen gehörte vor allem der anhaltende Lagerabbau bei wichtigen Pharmaunternehmen, wodurch die Nachfrage nach Gerresheimers Spezialverpackungen gedämpft wurde. Ein weiteres Problem stellten die Schwankungen bei den Preisen für Harze dar, einem grundlegenden Rohstoff für die Herstellung von Kunststoffverpackungen. Diese Preisschwankungen, die auf volatilen Rohstoffmärkten basieren, mussten an die Kunden weitergegeben werden, was die Umsatzentwicklung des Unternehmens beeinträchtigte.
Dennoch verzeichnete Gerresheimer ein Umsatzwachstum von 9,5 Prozent, was nahezu zwei Milliarden Euro entspricht und die Analystenprognosen exakt traf. Ohne Portfolio- und Wechselkurseffekte lag das Wachstum bei 10,4 Prozent. Im Schlussquartal betrug das Wachstum drei Prozent.
Das bereinigte EBITDA stieg um 14,2 Prozent auf 404,5 Millionen Euro und überschritt damit leicht die Markterwartungen. Der Jahresüberschuss stieg um fast 18 Prozent auf über 120 Millionen Euro an. Die Dividende bleibt stabil bei 1,25 Euro je Aktie.
Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr peilt Gerresheimer ein schwächeres Umsatzwachstum von fünf bis zehn Prozent an, mit einem operativen Ergebnisziel zwischen 430 und 450 Millionen Euro. Analysten rechnen mit dem oberen Ende des Gewinnziels. 2025 soll das Umsatzwachstum auf 10 bis 15 Prozent anziehen.
Jefferies bleibt bullish
Analyst James Vane-Tempest von Jefferies hob hervor, dass das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2023 die Gewinnerwartungen leicht übertroffen habe und für das kommende Jahr einen positiven Umsatzwachstum erwartet. Besonders betonte er den Ausblick für 2025, der über den derzeitigen und mittleren Erwartungen des Marktes liegt und möglicherweise zu einer Anpassung der Gewinnerwartungen für 2025 führen könnte. Er bestätigte seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 120 Euro.
Das macht die Gerresheimer-Aktie
Die Gerresheimer-Aktie steigt um 9,4 Prozent auf 98,80 Euro und führt den MDAX an (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch