Intel hat die Weichen für eine zukunftsorientierte Expansion ihrer Produktionskapazitäten in Europa gestellt. Die Entscheidung, zwei hochmoderne Chipfabriken in Deutschland zu errichten, spiegelt das Bestreben wider, unabhängiger von asiatischen Produktionsstätten zu werden und die Versorgungsketten zu diversifizieren.
In einem bedeutenden Schritt für die globale Halbleiterindustrie kündigte Intel die Errichtung von zwei hochmodernen Chipfabriken in Magdeburg, Deutschland, an. Geplant ist die Nutzung einer fortschrittlichen Herstellungstechnik namens 14A, die ab dem Jahr 2026 zum Einsatz kommen soll. Die Investition unterstreicht Intels Bestreben, ihre Fertigungskapazitäten auszubauen und gleichzeitig ihre technologische Kompetenz voranzutreiben. Der Beginn des Bauprojekts ist noch für dieses Jahr geplant, hängt jedoch von der Bewilligung der EU-Fördergelder ab. Deutschland hat bereits Fördermittel in Höhe von circa zehn Milliarden Dollar zugesagt, eine Entscheidung der EU steht noch aus.
Strategische Neuausrichtung
Die Entscheidung für den Standort Magdeburg ist Teil von Intels Strategie, die Produktion verstärkt vom asiatischen Raum in den Westen zu verlagern, um geopolitische Risiken zu minimieren und eine diversifizierte Lieferkette zu schaffen. Der US-Konzern zielt darauf ab, innerhalb eines Jahrzehnts ein ausgewogenes Produktionsverhältnis von 50 Prozent in Asien und 50 Prozent im Westen zu erreichen – eine deutliche Veränderung zum aktuellen Verhältnis von etwa 80 Prozent zu 20 Prozent. Zudem plant Intel, durch die Anbietung von Fertigungsdienstleistungen für andere Chipentwickler neue Marktanteile zu gewinnen, womit eine Erweiterung des Geschäftsmodells einhergeht.
Das macht die Intel-Aktie
Die Intel-Aktie notiert am Donnerstag im vorbörslichen US-Handel mit rund 2,6 Prozent im Plus.
von Tim Thiemann