BASF hat seine Geschäftszahlen für 2023 veröffentlicht. Der Chemiekonzern gab an, weiter Kosten einsparen zu müssen und blickt verhalten in das neue Jahr. Dennoch konnte BASF mit seiner Prognose für das bereinigte operative Ergebnis vorherige Analystenbedenken zerstreuen. Die Aktie zieht an.
BASF zufolge wird für das Jahr 2024 keine signifikante Verbesserung der Wirtschaftslage erwartet; es prognostiziert ein weltweites Wachstum der Chemieproduktion um gerade einmal 2,7 Prozent.
Der finanzielle Rückblick auf das Jahr 2023 zeigt einen Rückgang des EBITDA um nahezu 29 Prozent auf rund 7,7 Milliarden Euro und einen Umsatzeinbruch um ein Fünftel auf rund 69 Milliarden Euro, größtenteils verursacht durch niedrigere Preise und Mengen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach um fast die Hälfte auf 3,8 Milliarden Euro ein. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 225 Millionen Euro nach einem Verlust von 627 Millionen Euro im Vorjahr.
„In absoluten Zahlen haben unsere Teams jedoch in allen wichtigen Ländern einen positiven Ergebnisbeitrag geliefert – mit Ausnahme von Deutschland“, so CEO Martin Brudermüller.
Effizienzprogramm und Stellenabbau
Um den veränderten Marktbedingungen entgegenzuwirken und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, hat BASF ein umfassendes Kosteneinsparprogramm lanciert. Ziel ist es, bis 2026 jährliche Kosten von einer Milliarde Euro einzusparen, insbesondere am Standort Ludwigshafen. Eingeschränkt wird nicht nur im Produktionsbereich, sondern auch in administrativen Funktionen gespart.
Prognose
Für das laufende Jahr peilt BASF für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie Sondereinflüssen zwischen 8,0 Milliarden Euro und 8,6 Milliarden Euro an. Der freie Mittelzufluss (Free Cash Flow) soll zwischen 0,1 Milliarden Euro und 0,6 Milliarden Euro betragen, nach 2,7 Milliarden Euro im Vorjahr.
Die Dividende bleibt unverändert bei 3,40 Euro pro Aktie, was eine Rendite von 7,2 Prozent darstellt.
Jefferies erwartet verhaltene Reaktion
Jefferies hat die Bewertung der Aktie mit „Underperform“ mit einem Kursziel von 41 Euro bestätigt. Das bereinigte operative Ergebnis lag zwar über den Vorhersagen des Analysten Chris Counihan, entsprachen aber der Konsensschätzung und scheine von einer Erholung in der zweiten Jahreshälfte abhängig zu sein. Er erwartet nur eine verhaltene Kursreaktion auf die Aktie.
Analyst Chetan Udeshi von JPMorgan war hier optimistischer und sagte eine positive Marktreaktion auf den finanziellen Ausblick von BASF vorher. Das Analysehaus Baader erklärte, der Ausblick läge leicht über den Investorenerwartungen.
Das macht die BASF-Aktie
Die BASF-Aktie steigt auf Tradegate um rund drei Prozent auf 48,29 Euro (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenskonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.