Der Kursverfall der Bayer-Aktie in den zurückliegenden Monaten und Jahren formt den DAX-Titel zu einem potenziellen Unternehmen für aktivistische Investoren beziehungsweise Marktteilnehmer, die mittel- bis langfristig einen höheren inneren Wert der Gesellschaft sehen. Nun hat ein britischer Investor seine Beteiligung ausgebaut.
Wie aus einer Stimmrechtsmitteilung vom Donnerstag hervorgeht, hat der Investmentmanager Silchester seine Beteiligung an der Bayer AG auf über 3,0 Prozent ausgebaut. Das Ziel der Briten sei unter anderem, "durch Anlagen in börsennotierte internationale Aktien eine attraktive langfristige Rendite zu erzielen". Silchester habe "ein Anlageprogramm - International Value Equity - und bietet dieses Programm ausschließlich über fünf gemischte Long-only-Fonds an".
Die britische Gesellschaft konzentriere sich laut der Investmentphilosophie auf die "Maximierung des inneren Wertes".
Durch die anhaltenden Glyphosat- und PCB-Rechtsstreitigkeiten, der horrenden Nettofinanzverschuldung in einem Umfeld mit höheren Zinsen, Preisdruck bei ausgewählten Produkten (darunter auch Glyphosat) und einem massiven Studienrückschlag ist der Börsenwert von Bayer auf gut 28 Milliarden Euro zusammengeschrumpft.
Mehrere namhafte Investoren haben sich bei Bayer in den vergangenen Quartalen respektive Jahren in Stellung gebracht. Vor gut einem Jahr positionierte sich unter anderem der aktivistische Investor Jeff Ubben, als die Aktie allerdings noch deutlich über 50 Euro notierte.
Damals schrieb DER AKTIONÄR bereits: "Nach Ansicht des AKTIONÄR braucht es für eine nachhaltige Trendwende einen Strategiewechsel, den ein neuer CEO einleiten könnte." Mittlerweile hat Bill Anderson den CEO-Posten bei Bayer von Werner Baumann übernommen und viele Sparmaßnahmen eingeleitet beziehungsweise verkündet.