Die „Intel Foundry Direct Connect 2024“ hat nicht für den erhofften Kursschub gesorgt. Vielmehr ist die Aktie von Intel gestern rund ein Prozent gefallen, obwohl der Chip-Markt nach den Nvidia-Zahlen im Rally-Modus war. Woran lag’s?
Im Rahmen der Konferenz hat Intel noch einmal klargemacht, dass man bis 2030 nach TSMC der zweitgrößte Auftragsfertiger der Welt sein wolle. Die Roadmap ist entsprechend voll und bis 2027 mit mehreren Full-Nodes bespickt. Durchaus ambitioniert – insbesondere da einige Anleger noch die Verzögerungen bei den 10nm-Nodes im Hinterkopf haben dürften.
Die Geschäftsführung versicherte jedoch, aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben und sieht sich auf gutem Wege, das Ziel von fünf Nodes in vier Jahren zu erfüllen. Trotz neuer Partnerschaften – beispielsweise mit Arm bei sogenannten System-on-a-Chips (SoCs) oder mit Microsoft bei der Produktion von KI-Chips – und fortschrittlicherer Testmöglichkeiten dürfte dies allerdings nicht leichtfallen. Weitere große Foundry-Partnerschaften müssen her – eventuell mit GlobalFoundries.
„Intel baut sein Foundry-Geschäft aggressiv aus und es wäre nicht verwunderlich, wenn weitere Kunden-/Lieferantenpartnerschaften entstehen würden. Wir sehen Ausführung, Skalierung und Ausbeute bei der Herstellung weiterhin als Schlüssel für einen erfolgreichen Wettbewerber im Foundry-Geschäft“, schreiben die Analysten der Bank of America. Die Experten gehen allerdings auch davon aus, dass TSMC dank einer besseren Kostenstruktur und eines optimierten Geschäftsmodells auch weiterhin vor Intel bleiben dürfte.
Wie weit vorne TSMC ist, zeigt dabei eine Zahl: Während die Foundry-Sparte des US-Konzerns im vergangenen Quartal rund 291 Millionen Dollar einfuhr, erzielten die Taiwanesen im gleichen Zeitraum 19,6 Milliarden Dollar.