SGL Carbon hat am Freitag eine große Veränderung seiner Geschäftsstruktur angekündigt. Dabei handelt es sich um eine mögliche Trennung vom Carbonfaser-Geschäft. Nachdem die Aktie bereits am Freitag zulegte, war sie auch im frühen Handel am Montag stark gefragt.
Die Möglichkeit eines Teilverkaufs oder sogar der vollständigen Veräußerung seines Carbonfaser-Geschäfts wurde am Freitagabend angekündigt und über das Wochenende betont. Im Fokus steht dabei der Geschäftsbereich Carbon Fibers, der Carbonfasern und Verbundmaterialien produziert. Diese Produkte finden in diversen Industrien Anwendung.
CEO Torsten Derr sieht in einer möglichen Trennung vom Carbonfaser-Geschäft einen Schritt in Richtung profitables Wachstum. Im Jahr 2023 machte dieser Bereich 21,9 Prozent des Umsatzes aus, mit Einnahmen von rund 180 Millionen Euro. Trotz der bedeutenden Rolle des Carbonfaser-Geschäfts innerhalb des Unternehmens und Produktionsstandorten in Europa und Nordamerika steht dieser Sektor vor Herausforderungen, einschließlich eines Nachfragerückgangs aus der Windindustrie im gleichen Jahr.
Analystenkommentar
Analyst Henrik Paganetty von Jefferies hob die strategische Wichtigkeit des Carbonfaser-Geschäfts hervor und betonte die Notwendigkeit für SGL Carbon, seine Ressourcen optimal zu nutzen. Die Erwägung eines Verkaufs dieses Segments zeige das Bestreben des Unternehmens, seine strukturelle und strategische Ausrichtung zu überdenken. Paganetty beließ die Aktie auf „Buy“ mit einem Kursziel von 9,50 Euro.
Das macht die SGL-Carbon-Aktie
Die Aktie von SGL Carbon zog im frühen Handel um bis zu vier Prozent an, musste mittlerweile aber wieder Gewinne abgeben (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch