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AMS Osram: Aktie crasht – das ist der Grund

AMS Osram: Aktie crasht – das ist der Grund

29.2.2024 08:20:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 2 min.

AMS Osram hat umfangreiche Wertberichtigungen angekündigt, die das Ergebnis einer strategischen Neuausrichtung nach der Stornierung eines zentralen Projekts sind. Die finanziellen Auswirkungen haben dazu geführt, dass das Unternehmen seine Zukunftsaussichten und Wachstumserwartungen neu bewerten musste.

Strategische Neuausrichtung bei AMS Osram nach Projektstornierung

AMS Osram muss nach der Stornierung eines Schlüsselprojekts innerhalb seiner microLED-Strategie umfangreiche Wertberichtigungen vornehmen. Das Unternehmen sieht sich im ersten Quartal mit Wertberichtigungen in Höhe von 600 bis 900 Millionen Euro konfrontiert, die signifikante finanzielle Auswirkungen, allerdings ohne unmittelbare Cash-Wirksamkeit, haben. Zentral ist dabei die Negativentwicklung rund um die nahezu vollendete 8-Zoll-LED-Fabrik in Kulim, Malaysia, deren Zukunft nun unsicher ist. Diese wurde von der Projektstornierung direkt getroffen und war ein wichtiger Bestandteil der ursprünglichen Ausrichtung.

Finanzielle Auswirkungen und Maßnahmen

Die finanziellen Folgen für AMS Osram sind erheblich: Die bereinigte operative Marge wird im Geschäftsjahr um 30 bis 50 Millionen Euro sinken, wobei weniger Kapitalisierungen von Forschungs- und Entwicklungsausgaben und geringere verbuchte Fördermittel zusätzliche Belastungen darstellen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, werden über das bestehende Effizienzprogramm „Re-establish the Base“ hinausgehend zusätzliche Kostensenkungsmaßnahmen in Betracht gezogen. Trotzdem bestätigt das Unternehmen seine Prognosen für das erste Quartal mit einem Umsatz von 800 bis 900 Millionen Euro und einer bereinigten EBIT-Marge von vier bis sieben Prozent.

In der mittel- bis langfristigen Perspektive hat AMS Osram seine Wachstumserwartungen von ursprünglich sechs bis zehn Prozent auf nun sechs bis acht Prozent korrigiert. Trotz der unmittelbaren Herausforderungen sieht das Unternehmen eine Verbesserung des Cash-Flow-Profils in den nächsten 24 Monaten, vorangetrieben durch Einsparungen bei den Investitionen, die durch strategische Anpassungen ermöglicht wurden.

Das macht die AMS-Osram-Aktie

Am Donnerstag verliert das Papier 42 Prozent an Wert und kostete zuletzt 1,28 Schweizer Franken. Oddo BHF hat als erste Reaktion von „Neutral“ auf „Underperform“ abgestuft und das Kursziel von 2,00 auf 1,50 Franken gesenkt.

Aixtron-Papiere stehen nun zusätzlich unter Druck (Finanztreff berichtete), da AMS Kunde des MDAX-Konzerns ist. Die Aktie steht am Ende des Index deutscher mittelgroßer Unternehmen und verliert 18 Prozent.

AMS bilden derweil das Schlusslicht im gesamteuropäischen Handel (mit Material von dpa-AFX).


von Lukas Meyer