Trotz immenser Herausforderungen durch hohe Investitionen und einen sich abkühlenden Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge, hat Sixt das vergangene Jahr mit dem zweitbesten Ergebnis in der Unternehmensgeschichte abgeschlossen. Eine Maßnahme dürften den Aktionären nicht schmecken, hier mehr Details.
Im Jahr 2023 betrug der Vorsteuergewinn 464,3 Millionen Euro, verglichen mit 550 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 18,1 Prozent auf 3,62 Milliarden Euro und erreichte damit einen neuen Höchststand. Auch das operative Ergebnis (EBITDA) stieg von zuvor 1,14 Milliarden auf 1,33 Milliarden Euro und erreichte ebenfalls einen neuen Höchstwert. Alle drei Regionen verzeichneten ein zweistelliges Wachstum, wobei Deutschland mit 23,6 Prozent das stärkste Wachstum verzeichnete, gefolgt von Nordamerika mit 18,5 Prozent und den europäischen Auslandsmärkten mit 14,3 Prozent.
Sixt hatte mit dem Preisverfall bei gebrauchten Elektrofahrzeugen zu kämpfen. In Deutschland fielen die Preise im Laufe des vergangenen Jahres um mehr als 20 Prozent. Aufgrund dieser sinkenden Restwerte verzeichnete Sixt 2023 erhöhte Abschreibungen und Verluste in Höhe von rund 40 Millionen Euro. Trotz Millioneninvestitionen und einer starken Marketingkampagne blieb die Nachfrage nach Elektroautos bei Sixt im Vergleich zu Verbrennern gering. Das Unternehmen schätzt, dass dadurch substanzielle Umsätze entgangen sind. Ohne die beiden Effekte hätte Sixt einen neuen Rekord beim Vorsteuergewinn verzeichnet. Aufgrund der Probleme mit den Restwerten hatten die Münchner bereits am Donnerstag vor roten Zahlen im Auftaktquartal gewarnt.
Seit Anfang November ist die Sixt-Aktie mit Stopp 75 Euro und Kursziel 115 Euro eine Empfehlung von DER AKTIONÄR und befindet sich aktuell knapp über dem damaligen Einstiegskurs. Die Bekanntgabe der Unternehmenszahlen verbunden mit der Dividendenkürzung auf 3,90 Euro von zuvor 4,11 Euro wurden vom Markt positiv aufgenommen. In einem freundlichen Börsenumfeld kann die Aktie knapp vier Prozent zulegen.