Die Deutsche Pfandbriefbank hat am Donnerstag ihre endgültigen Quartalszahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht und eine schlechte Nachricht für die Aktionäre verkündet. Die Bank gab bekannt, keine Dividende für das vergangene Geschäftsjahr auszuzahlen. Für die am Vortag stark gestiegene Deutsche-Pfandbriefbank-Aktie ging es zunächst bergab. Inzwischen hat die Aktie jedoch ins Plus gedreht.
Im Detail sank das Ergebnis vor Steuern der Pfandbriefbank im Jahr 2023 um beinahe 58 Prozent auf 90 Millionen Euro, verglichen mit 213 Millionen Euro im Vorjahr, und entsprach damit den vorläufigen Eckdaten. Das Management erklärte diesen Rückgang hauptsächlich mit dem Rückgang der Immobilienpreise in den USA, welcher hohe Rückstellungen für potenzielle Verluste im Immobilienbereich erforderte. Die Risikovorsorge ist im Vergleich zum Vorjahr von 44 Millionen auf 212 Millionen Euro gestiegen.
Dividende gestrichen
„Um die Finanzstärke in dieser Spätphase des Immobilienzyklus im Interesse aller Stakeholder zu wahren, wird für das Geschäftsjahr 2023 auf die Ausschüttung einer Dividende verzichtet“, erklärte das Unternehmen in einer offiziellen Mitteilung. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Deutsche Pfandbriefbank noch 95 Cent je Aktie ausschüttete, kam diese Entscheidung für viele überraschend. Marktbeobachter hatten zwar eine Kürzung erwartet, dass die Dividende jedoch komplett gestrichen werden würde, hatte kaum jemand auf dem Schirm.
Gewinn geht deutlich zurück
Die Hintergründe für diese drastische Maßnahme liegen in den Zahlen selbst verborgen: Der Vorsteuergewinn für das Jahr 2023 beläuft sich auf 90 Millionen Euro, ein Rückgang von fast 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem noch 213 Millionen Euro erzielt wurden. Ein wichtiger Faktor, der zu dieser sinkenden Profitabilität beigetragen hat, sind die umfangreichen Rückstellungen für Risikovorsorge, die aufgrund der Krise im US-Büroimmobiliensektor notwendig wurden. Wo im Jahr 2022 noch 44 Millionen Euro zurückgelegt wurden, musste die Bank im Folgejahr die Risikovorsorge auf 212 Millionen Euro hochfahren.
Das sagt der Konzernchef zur Kursentwicklung
„Die Lage der pbb mit ihrer soliden Kapital- und Liquiditätsausstattung ist deutlich besser, als es die jüngsten Kursentwicklungen am Kapitalmarkt suggerieren mögen“, versichert der neue CEO Kay Wolf. Er betont weiter: „Als Senior Lender vergeben wir erstrangig besicherte Finanzierungen. Man kann diesen Punkt im aktuellen Marktumfeld nicht genug betonen. Wir wissen aber, dass wir Vertrauen zurückgewinnen müssen.“
Das macht die Deutsche-Pfandbriefbank-Aktie
Die Entscheidung, die Dividende zu streichen, führte im vorbörslichen Handel zu einem Kursrücksetzer. Inzwischen hat das Papier jedoch wieder ins Plus gedreht und knüpft damit an die Vortagsgewinne an. Eine Kaufempfehlung hatte der Aktie am Mittwoch Rückenwind verliehen (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri