HelloFresh hat am Donnerstagabend seine Mittelfristziel gekappt. Die Aktie verlor daraufhin bis zu 19 Prozent. Am Morgen crasht das Papier noch weiter.

Dominik Richter, CEO von HelloFresh, hat sich zu den Neuigkeiten und den zukünftigen Erwartungen des Unternehmens geäußert. Das Jahr 2023 wurde von Richter als ein „klar enttäuschendes“ Jahr beschrieben, das unter den ursprünglichen Erwartungen des Unternehmens blieb. Die Herausforderungen, die sich stellten, führten zu einer Momentaufnahme, die eine strenge Bewertung der Wachstumspotenziale erforderte. Diese ehrliche Einschätzung spiegelte auch eine Fehleinschätzung hinsichtlich der Wachstumsambitionen wider. „Wir lagen falsch mit unserer Wachstumseinschätzung“, gestand Richter ein, was die Notwendigkeit einer strategischen Korrektur offenbarte. Gerade die zentrale Bedeutung der Kochboxen für das Geschäftsmodell bleibt ungebrochen. Mit ihnen macht HelloFresh 80 Prozent des Umsatzes und sogar 90 Prozent des Gewinns aus.

Strategische Anpassungen für die Zukunft

Trotz der Hürden, die 2023 präsentierten, bleiben die langfristigen Ziele von HelloFresh ambitioniert. Richter betonte, dass die mittelfristigen Ziele des Unternehmens nun als Langzeitambitionen angesehen werden, die eine Anpassung der Marktstrategien erfordern. Ein besonders interessanter strategischer Wechsel ist der Übergang von Geldrabatten zu Produktzugaben, die den Kundenstamm stärken und gleichzeitig die Firmenwertschöpfung maximieren sollen. 

Ausblick und Konsolidierungsphase

Richter gab bekannt, dass HelloFresh sich in eine Konsolidierungsphase für Kochboxen begeben hat. Diese Phase markiert einen strategischen Schritt, um auf den bisherigen Erfahrungen aufzubauen und das Angebot weiter zu optimieren. Für das Jahr 2025 projiziert das Unternehmen eine positive Entwicklung, insbesondere in Bezug auf den Gewinn.

Das macht die HelloFresh-Aktie

Die HelloFresh-Aktie notiert am Freitagvormittag mit rund 42,1 Prozent im Minus und erreichte damit ein neues Tief seit 2019 (mit Material von dpa-AFX).

von Tim Thiemann