Zur Wochenmitte zeichnet sich am deutschen Aktienmarkt erneut ein freundlicher Handelstag ab. Der DAX dürfte dabei erneut einen Angriff auf die 18.000-Punkte-Marke starten, nachdem sich das Börsenbarometer diesem Meilenstein am Vortag bereits bis auf 27 genähert hatte. Zum Handelsstart wird der DAX 0,1 Prozent höher bei 17.983 Punkte erwartet. Folgende Themen könnten die Kurse zudem beeinflussen.
1. US-Börsen nach Verbraucherpreisen im Aufwind
Die Aktienmärkte in den Vereinigten Staaten erlebten nach einem verhaltenen Wochenauftakt am Dienstag einen bemerkenswerten Aufschwung. Auffallend war, dass die Kursreaktionen auf die veröffentlichten US-Inflationsdaten erst mit einer gewissen Verzögerung einsetzten, was jedoch nicht daran hinderte, dass die Märkte deutliche Gewinne verzeichneten.
Der Dow Jones verzeichnete einen Anstieg um 0,61 Prozent und schloss den Handelstag bei 39.005 Punkten ab. Dieser positive Trend konnte auch beim S&P 500 beobachtet werden, der auf 5.175 Punkte kletterte und damit einen Zugewinn von 1,12 Prozent verbuchen konnte. Der Nasdaq 100, bekannt für seine Technologielastigkeit, zeigte mit einem Anstieg um 1,49 Prozent auf 18.219 Punkte die stärkste Performance der drei beobachteten Indizes.
2. Uneinheitliche Vorgaben aus Asien
Die führenden asiatischen Börsenplätze zeigten sich am Mittwoch uneinheitlich im Handelsverlauf. In Japan musste der Nikkei 225 einen Rückgang hinnehmen und schloss mit einem Minus von 0,3 Prozent. Demgegenüber konnte der Hang Seng in Hongkong einen Zuwachs von 0,3 Prozent erzielen, während der CSI 300, der die größten Unternehmen in Schanghai und Shenzhen vereint, einen Verlust von 0,6 Prozent zu verbuchen hatte.
3. Ölpreise ziehen leicht an
Die Ölpreise verzeichneten am Morgen einen moderaten Anstieg. Für die Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai stieg der Preis um 62 Cent auf 82,54 US-Dollar pro Barrel, während West Texas Intermediate (WTI) für die April-Lieferung um 63 Cent auf 78,19 Dollar pro Fass kletterte. Dieser Auftrieb ist primär auf die Veröffentlichung neuer Lagerdaten aus den USA durch das American Petroleum Institute (API) zurückzuführen, die einen deutlichen Rückgang der amerikanischen Rohölreserven zeigten. Ein anhaltender Trend in dieser Richtung könnte die erste Verringerung der Lagerbestände nach mehreren Wochen markieren und beeinflusst dadurch maßgeblich die aktuellen Ölpreisentwicklungen.
4. Konjunkturdaten
Zur Wochenmitte stehen außerdem Konjunkturdaten aus verschiedenen Ländern im Fokus. Aus Großbritannien erwarten die Anleger Daten zur Industrieproduktion, die Handelsbilanz und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für Januar 2024. Diese Zahlen geben Aufschluss darüber, wie die britische Wirtschaft ins neue Jahr gestartet ist.
In Deutschland stehen die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte und die Großhandelspreise für Februar 2024 im Fokus. Diese Indikatoren sind wichtige Messgrößen für die Preisentwicklung im Agrarsektor und im Großhandelsbereich, die Auswirkungen auf die Inflationsraten haben könnten.
Außerdem werden um 11:00 Uhr die Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone für Januar 2024 bekannt gegeben. Diese liefern wichtige Erkenntnisse über die Produktionsleistung des verarbeitenden Gewerbes im gesamten Euroraum.
5. Unternehmenstermine
Die laufende Berichtssaison hat den Aktienmarkt und speziell die Kurse einzelner Wertpapiere im frühen Handel am heutigen Handelstag erneut deutlich beeinflusst. Besonders im Rampenlicht standen die Aktien von Volkswagen, deren Vorzüge vorbörslich um 0,8 Prozent anzogen. Dies spiegelt möglicherweise ein starkes Vertrauen der Investoren in die langfristige Strategie des Unternehmens wider, insbesondere im Hinblick auf die Jahrespressekonferenz, die heute Morgen stattfand.
Ein anderes Bild zeigte sich hingegen bei Adidas. Trotz der Veröffentlichung der Jahreszahlen und einer Bilanzpressekonferenz verlor die Aktie des Sportartikelherstellers etwa ein Prozent.
Bei Zalando, einem weiteren Gewinner des Tages, ist hingegen eine Steigerung um zwei Prozent zu beobachten. Der detaillierte Jahresbericht und die positive Resonanz zur Bilanzpressekonferenz sorgten für Optimismus unter den Anlegern, was sich in einem Kursanstieg niederschlug.
Unterdessen erlebten die Aktien von Grand City Properties einen Rückgang von gut einem Prozent. Dies stellt eine Reaktion auf die vorgelegten Jahreszahlen und den Geschäftsbericht dar, die nicht vollends überzeugen konnten.
Eine bedeutende positive Überraschung gab es bei Klöckner & Co, dessen Aktie um 3,4 Prozent anstieg. Ein zuversichtlicher Ausblick, veröffentlicht zusammen mit den Jahreszahlen und präsentiert während der Bilanzpressekonferenz, trug wohl maßgeblich zur Belebung der Anlegerstimmung bei (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri