Nach Bekanntwerden einer Cyberattacke auf die Varta AG im Februar ist die Produktion wieder weitgehend angelaufen. Dennoch hat der Vorstand nun bekannt gegeben, die Veröffentlichung der Jahresfinanzberichte zu verschieben. Die Aktie fällt auf ein neues Rekordtief.
Durch den Angriff kam es zum Stillstand der IT-Systeme, was eine vollständige Abschaltung erforderte und zentrale Geschäftsprozesse lahmlegte. Wichtige Finanzdaten waren nicht zugänglich, was Verzögerungen bei der Fertigstellung und Überprüfung der Finanzberichte nach sich zog. Neben allen fünf Produktionsanlagen – drei in Deutschland sowie je eine in Rumänien und Indonesien – war auch die zentrale Verwaltung betroffen. Laut Aussagen des Unternehmens war eine gut organisierte Hackergruppe für die Attacke auf die IT-Infrastruktur verantwortlich. Derzeit laufen polizeiliche Untersuchungen.
Finanziell befand sich das Unternehmen vor diesem Vorfall bereits in einer schwierigen Lage und musste aufgrund eines Sparprogramms im letzten Frühjahr eine Restrukturierung ankündigen, die die Streichung von circa 800 Arbeitsplätzen weltweit beinhaltete. Obgleich die Produktion inzwischen annähernd normal läuft, sind „erhebliche Beeinträchtigungen“ weiterhin spürbar.
Finanzbericht verzögert
Diese technischen Probleme verzögerten die Finalisierung und Prüfung des Jahresfinanzberichtes. Der Vorstand gab nun am Freitag bekannt, das ursprüngliche Veröffentlichungsdatum des Jahresfinanzberichts vom 28. März auf einen unbestimmten Zeitpunkt nach dem 30. April zu verschieben. Ein genaues Datum steht noch aus. Auch der Termin für die Hauptversammlung, ursprünglich geplant am 23. Mai, wird nun neu geplant.
Das macht die Varta-Aktie
Die Varta-Aktie fällt um 3,5 Prozent, zeitweise lagen die Verluste bei rund acht Prozent. Die bisherigen Tiefststände aus dem Juni 2023 bei 13,83 Euro hat die Aktie bereits unterschritten (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch