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Revolution der Paketbranche? Das plant die DHL

Revolution der Paketbranche? Das plant die DHL

18.3.2024 08:44:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 2 min.

Die Paketstationen von DHL waren bisher ausschließlich den eigenen Kunden vorbehalten. Mit einer neu gegründeten Tochterfirma, die alternative Automaten namens OneStopBox auf den Markt bringt, will der Konzern nun eine anbieterübergreifende Lösung schaffen.

Bisher sind Paketstationen eine Domäne der jeweiligen Paketdienste. DHL dominiert mit über 13.000 Packstationen den deutschen Markt. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Hermes experimentiert seit Herbst 2022 mit eigenen Automaten im Raum Hamburg und GLS baut sein Netzwerk im kleineren Stil. Doch diese Angebote sind fest in den Strukturen der Anbieter verankert, stellen keine allumfassende Lösung dar und adressieren nicht das steigende Bedürfnis nach Flexibilität und Öffnungszeitunabhängigkeit.

Die OneStopBox von DHL geht einen anderen Weg: Eine markenunabhängige Paketannahme und -abholung soll die Kosten und Umweltbelastung der Paketzustellung minimieren und die Kundenzufriedenheit maximieren. Dieser anbieterneutrale Ansatz könnte den Druck auf Wettbewerber erhöhen, ähnliche Innovationen zu entwickeln oder sich der neuen Plattform anzuschließen. 

Angekündigt wurde dieses Vorhaben mit dem Ziel, im ersten Jahr 100 neue Automaten zu installieren und dieses Netzwerk in den darauf folgenden Jahren durch Tausende weitere Standorte, insbesondere in größeren Städten wie München, massiv auszubauen.


Vorteile

Einer der Vorzüge dieses Systems liegt in der potenziellen Verringerung von Emissionen und Verkehrsaufkommen. Durch eine zentrale Abhol- und Aufgabemöglichkeit reduziert sich die Notwendigkeit für mehrfache Zustellfahrten durch verschiedene Dienstleister. 


Für die Paketdienste selbst ergibt sich ein wirtschaftlicher Nutzen durch effizientere Logistikprozesse. Die Bündelung von Lieferungen an weniger, aber dafür zentralisierte Abholpunkte, ermöglicht Kosteneinsparungen bei der Zustellung. 

Für Konsumenten bedeutet der Zugang zur OneStopBox ein hohes Maß an Flexibilität und Bequemlichkeit. Die Nutzung eines einzigen, anbieterunabhängigen Automaten für alle Pakete vereinfacht den Paketempfang und -versand erheblich. 

Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die Förderung des fairen Wettbewerbs unter den Paketdienstleistern. Durch ein anbieterneutrales System wie die OneStopBox müssen sich alle Dienstleister nicht mehr auf ihre eigenen, isoliert existierenden Paketstationen verlassen. Das fördert kleinere und mittelständische Unternehmen, die sich sonst keine eigene Infrastruktur leisten könnten. 

Das macht die DHL-Aktie

Die DHL-Aktie fällt am Montag um 0,4 Prozent (mit Material von dpa-AFX).


von Sarina Rosenbusch





Hinweis auf Interessenskonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.