BMW hat mit seiner Margenprognose für das laufende Jahr enttäuscht. Wachstumstreiber sollen allerdings weiterhin die E-Autos bleiben. Welche Strategie der Konzern hierbei verfolgt, präsentierte Vorstandschef Oliver Zipse auf der Jahrespressekonferenz. Zudem gibt es positive Nachrichten bei den Zulassungen im Februar.
Im Februar des Jahres verzeichnete der EU-Automarkt einen Anstieg der Neuzulassungen um zehn Prozent auf 883.608 Pkw im Vergleich zum Vorjahresmonat. Unter den vier größten Märkten führte Frankreich mit einem Plus von 13 Prozent, Italien und Spanien folgten mit etwas geringeren Zuwächsen, während Deutschland einen Anstieg von etwas über fünf Prozent notierte. Der Marktanteil der batterieelektrischen Fahrzeuge blieb mit zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gleich.
Volkswagen bestätigte seine führende Position im europäischen Markt mit einem Neuzulassungsplus von nahezu zehn Prozent erneut. Während Stellantis und Renault ebenfalls Zuwächse von zwölf beziehungsweise knapp sechs Prozent verbuchen konnten, musste Mercedes-Benz als einzige der großen Marken einen Neuzulassungsrückgang von vier Prozent hinnehmen. BMW erzielte einen Anstieg von gut drei Prozent.
Strategie von BMW
BMW setzt bei der Entwicklung seiner Elektroautos entschlossen auf die Einführung der „Neuen Klasse“, die eine revolutionäre Plattform für batterieelektrische Fahrzeuge darstellt. Diese wird bei der Jahrespressekonferenz erstmals in einem SUV-Visionärsfahrzeug präsentiert, das bereits im nächsten Jahr im neuen Werk in Debrecen, Ungarn, produziert werden soll. Die Neue Klasse beschrieb Vorstandschef Oliver Zipse als „die Neudefinition der Marke BMW“. Ziel ist es, bei Elektroautos die gleiche Kostenstruktur und Profitabilität wie bei Verbrennermodellen zu erreichen.
Die Vorteile dieser neuen Plattform für die Kunden liegen in einer bis zu 30 Prozent höheren Reichweite und einem um 30 Prozent beschleunigten Ladetempo im Vergleich zu aktuellen Elektrofahrzeugen von BMW. Für das Unternehmen bedeutet dies gleichzeitig eine erhebliche Kostensenkung um circa 40 Prozent beim Antriebsstrang. Die Architektur ist so flexibel gestaltet, dass sie sowohl für batterieelektrische Fahrzeuge als auch für zukünftige Verbrennermodelle geeignet ist.
Die Umsetzung der Neuen Klasse stellt die bisher größte Einzelinvestition in der Geschichte von BMW dar. Dies beinhaltet nicht nur das neue Fahrzeugwerk in Debrecen, sondern auch die Erweiterung bestehender Standorte und die Ausrichtung auf eine umfassende Elektrifizierung des Portfolios. BMW hat ambitionierte Pläne, in diesem Jahr über eine halbe Million batterieelektrischer Fahrzeuge zu verkaufen und verfügt bereits über mehr als 15 BEV-Modelle.
Das macht die BMW-Aktie
Die BMW-Aktie fällt um 1,2 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenskonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen und Mercedes-Benz.