Die Commerzbank hat in der letzten Zeit mehrere Asset-Management-Firmen geschluckt, um sich in diesem Segment breiter aufzustellen. Das Thema Übernahmen könnte das Finanzinstitut bald selbst betreffen, nachdem es in den vergangenen Jahren bereits einige Spekulationen gab.
Letzte Woche wurde bekannt, dass die Commerzbank mit rund 18 Prozent der Anteile eine Minderheitsbeteiligung an Nixdorf Kapital erworben hat. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt. Dieser Zukauf reiht sich ein in mehrere Übernahmen, die das Geldhaus in den letzten Quartalen tätigte.Im vergangenen August wurde die Tochter Yellowfin Asset Management gegründet, die auf quantitative Investmentmodelle für Großkunden setzt. Im Januar gab die Commerzbank dann bekannt, dass drei Viertel des Assetmanagers Aquila Capital übernommen werden.Die Strategie der Commerzbank bis 2027 umfasst eine deutliche Steigerung der Provisionserträge, um den sinkenden Zinsen entgegenzuwirken, die den Zinsüberschuss schmälern dürften.
Die Commerzbank könnte indes bald selbst wieder in das Fadenkreuz von Übernahmespekulationen geraten. Beispielsweise äußerte sich UniCredit-CEO Andrea Orcel jüngst positiv in Bezug auf Zukäufe. Vor rund zwei Jahren gab es erste Gespräche zu einer möglichen Übernahme der Commerzbank.Orcel erwähnte die Commerzbank zwar nicht explizit, nachdem das italienische Finanzinstitut aber zig Milliarden an Aktionäre ausgeschüttet hat, ist man derzeit scheinbar eher auf der Suche nach Übernahmezielen, um weitere Milliarden Überschusskapital zu investieren. Sollte man Übernahmen tätigen können, die strategisch sinnvoll seien, Synergien erzeugen könnten und eine Rendite von mindestens 15 Prozent abwürfen, „dann denke ich, dass wir es auf diese Weise verwenden sollten“, so kürzlich Orcel. Der CEO gab das zur Verfügung stehende Kapital mit 9 bis 10 Milliarden Euro vor Basel IV und 6 bis 7 Milliarden Euro nach Basel IV an.