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Gerresheimer: Deshalb kämpft die Aktie plötzlich

Gerresheimer: Deshalb kämpft die Aktie plötzlich

26.3.2024 11:54:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 2 min.

Knapp fünf Prozent geht es für die Gerresheimer-Aktie am Dienstagmittag in die Tiefe. Dieser Rückschritt folgt auf Bekanntmachungen des Unternehmens, die auf einen verhaltenen Start ins neue Geschäftsjahr hindeuteten. Nun äußerte sich JPMorgan kritisch. Aber es gibt noch einen weiteren Grund für den Kursverlust.

Insbesondere der Geschäftsbereich Primärverpackung aus Glas (PPG) steht unter Beschuss, da dieser stärker als anfangs angenommen unter dem Abbau von Lagerbeständen leidet. Analyst David Adlington von JPMorgan betonte jedoch, dass trotz der Schwierigkeiten in diesem Segment ein Silberstreif am Horizont erkennbar ist: Der Bereich Plastics & Devices (P&D) zeige sich robuster, indem es gelinge, entgegen dem allgemeinen Trend bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen und somit einige der negativen Auswirkungen zu kompensieren.

Für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres ist trotz der überwiegend negativen Einflüsse ein vorsichtiger Optimismus zu spüren. Adlington prognostizierte, dass die Vergleichswerte von einem moderateren Umfeld profitieren könnten, auch wenn sich der Gegenwind vermutlich nicht gänzlich legen wird.

Eine Schlüsselrolle im derzeitigen Geschehen spielen die Kunden, insbesondere aus dem Pharmabereich. Im Laufe der Pandemie wurden hohe Lagerbestände aufgebaut, eine Vorsichtsmaßnahme, die zum damaligen Zeitpunkt sinnvoll erschien. Nun, da sich die Situation stabilisiert und die Nachfrage sich normalisiert, stehen viele dieser Kunden vor dem Problem überdimensionierter Lagerbestände. 

Viking Therapeutics belastet

Ein ähnliches Interesse wecken die jüngsten Forschungsergebnisse der Viking Therapeutics. Das Biotechnologieunternehmen hat neue Daten zu seiner oral einzunehmenden Adipositastherapie VK2735 veröffentlicht, die die Markterwartungen übertroffen haben. Diese Daten stammen aus einer Phase-1-Studie, und Viking Therapeutics plant, im zweiten Halbjahr mit der klinischen Phase 2 zu beginnen.

Hierbei ergibt sich eine Verbindung zu Gerresheimer. Das Unternehmen aus Düsseldorf stellt unter anderem Autoinjektoren her, welche für die Verabreichung der gegenwärtig verfügbaren Adipositastherapien wie Zepbound von Eli Lilly und Wegovy von Novo Nordisk benötigt werden. Angesichts des potenziell zunehmenden Einsatzes von oral verfügbaren "Abnehmpillen" befürchten Investoren, dass dies eine Verlangsamung im Geschäftsbereich von Gerresheimer nach sich ziehen könnte.

Das macht die Gerresheimer-Aktie

Die Gerresheimer-Aktie sackt um 4,8 Prozent ab (mit Material von dpa-AFX).


von Sarina Rosenbusch