Die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs haben den europäischen Chemiesektor wieder einmal genauer unter die Lupe genommen. Angesichts der Schwierigkeiten der Chemiebranche 2023 liege die Latte für 2024 niedrig und eine gewisse Erholung sei bereits eingepreist, erklärte Analystin Georgina Fraser in ihrer am Dienstag vorliegenden Studie.
Allerdings dürfte es in puncto Erholung große Unterschiede zwischen den Unternehmen geben, bestimmt durch die Preissetzungsmacht und die Anfälligkeit gegenüber strukturellem Gegenwind. Das größte Potenzial hätten Hersteller von Inhaltsstoffen für Konsumartikel. Für diversifizierte Chemiekonzerne sowie Hersteller von Lacken und Farben sei mit einer leichten zyklischen Erholung zu rechnen. Dagegen dürften das langfristige Wachstum und die überdurchschnittliche Entwicklung des Industriegase-Segments andauern. Die Expertin präferiert Unternehmen mit günstiger Stellung auf der Angebotsseite und solche, die sich schneller erholen dürften als allgemein erwartet. Daher stuft sie die Lanxess-Aktie mit "Buy" ein und sieht das Kursziel bei 29,00 Euro.
Die Papiere von Evonik und BASF stuft sie mit "Neutral" ein. Für die Anteilscheine von Evonik beziffert Fraser den fairen Wert auf 18,20 Euro. Bei den Anteilscheinen des weltgrößten Chemieproduzenten BASF lautet ihr Kursziel 53,00 Euro. Optimistischer gestimmt ist indes die SocGen. Sie hat den fairen Wert für die DAX-Titel von 54,00 auf 59,00 Euro angehoben und rät weiterhin zum Kauf.
Mit Material von dpa-AFX