Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re legt in einem aktuellen Bericht Zahlen vor, die das wachsende Risiko von Extremwetterereignissen deutlich machen. Insbesondere wird ein Anstieg des Hagelrisikos in Ländern wie Deutschland, Italien und Frankreich hervorgehoben. Das wirkt sich auf die Bilanzen der Rückversicherer aus.
Der Klimawandel führt zu einer Zunahme solcher Ereignisse, was sich in einem Rekordniveau von 142 Naturkatastrophen im Jahr 2023 zeigt – im Vergleich zu 114 im Vorjahr. Die finanziellen Schäden sind enorm und beliefen sich 2023 auf 108 Milliarden Dollar (rund 100 Milliarden Euro), etwas geringer als die inflationsbereinigten 133 Milliarden Dollar im Jahr 2022.
Zentrale Ursachen für diese Entwicklung sind die höheren Temperaturen, die Extremwetter begünstigen, sowie das wirtschaftliche und demografische Wachstum, das mehr Menschen und Werte in gefährdeten Gebieten konzentriert. Einfache Prämienerhöhungen zur Risikoabdeckung würden nicht ausreichen, so die Swiss Re. Das Schadenspotenzial müsse durch Anpassungsmaßnahmen reduziert werden, etwa den Bau von Hochwasserschutzanlagen. Gebiete, die für Naturgefahren anfällig seien, sollten nicht besiedelt werden.
Die Swiss Re prognostiziert eine Verdopplung der versicherten Schäden in den nächsten zehn Jahren aufgrund des Klimawandels, mit einer jährlichen Schadenssteigerung von etwa sieben Prozent. Besonders schwerwiegend im Jahr 2023 war das Erdbeben in der Türkei und Syrien mit versicherten Schäden in Höhe von etwa 6,2 Milliarden Dollar. Die USA tragen zwar 85 Prozent der Schäden durch Gewitter, Tornados oder Hagelstürme mit insgesamt 64 Milliarden Dollar, aber gerade in Europa ist ein starker Anstieg dieser Schadensarten zu verzeichnen.
Das machen die Aktien der Rückversicherer
Die Aktie der Swiss Re steigt um 0,6 Prozent, während die Papiere von Munich Re rund 0,8 Prozent zulegen.
Die Allianz-Aktie legt um 0,7 Prozent zu und der Kurs von Hannover Rück bewegt sich um 0,5 Prozent aufwärts (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenskonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re, Allianz.