Der Wind- und Solarparkbetreiber Energiekontor blickt auf ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück. Das Unternehmen hat seine Prognosen im oberen Bereich der Bandbreite erfüllt. Der Ausblick auf das laufende Jahr fällt jedoch düster aus. Die Aktie verliert deutlich.
Die Konzernumsatzerlöse von Energiekontor stiegen im Vergleich zum Vorjahr um etwa ein Drittel an und erreichten rund 241,8 Millionen Euro. Die Gesamtleistung des Konzerns verbesserte sich um 7,7 Prozent auf 275,4 Millionen Euro (2022: 255,7 Millionen Euro).
Besonders auffällig war die starke Zunahme im Segment Projektierung und Verkauf, wo sich die externen Umsatzerlöse auf 157,8 Millionen Euro etwa verdoppelten (2022: 104,8 Millionen Euro) und das Segment-EBT sich auf 64,1 Millionen Euro verdoppelte (2022: 28,4 Millionen Euro).
Operative Kennzahlen
Das operative Konzernergebnis (EBIT) erhöhte sich um 43,1 Prozent auf 114,4 Millionen Euro, was einer EBIT-Marge von 47,3 Prozent entspricht. Energiekontor meldete Vorsteuerergebnis von 95,5 Millionen Euro (2022: 62,9 Millionen Euro) mit einer Marge von 39,5 Prozent (2022: 33,5 Prozent), was die Erwartungen deutlich übertraf.
Die Konzernsteuerquote verringerte sich auf 12,7 Prozent (2022: 29,2 Prozent), was zu einem überproportionalen Anstieg des Konzernjahresergebnisses um 87,1 Prozent auf 83,3 Millionen Euro führte. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie stieg auf 5,97 Euro (2022: 3,18 Euro).
Dividende
Auf Basis dieser Erfolge schlägt der Konzern auf der Hauptversammlung am 29. Mai 2024 eine Erhöhung der Dividende auf 1,20 Euro je Aktie vor (2022: 1,00 Euro), was rund 30 Prozent des Bilanzgewinns entspricht.
Vorstandsvorsitzender Peter Szabo kommentierte: „Mit unserem resilienten Geschäftsmodell und unserer Kostendisziplin können wir mögliche Übergangsphasen wie das laufende Geschäftsjahr hervorragend nutzen, um weitere wichtige Weichen zur Erreichung unserer 5-Jahres-Strategie zu stellen. Unsere Projektpipeline ist prall gefüllt.“
Ausblick
Trotz der herausragenden Ergebnisse im Jahr 2023 warnt das Unternehmen vor potenziellen Herausforderungen im Jahr 2024, einschließlich längerer Realisierungszeiten durch Lieferverzögerungen und eingeschränkter Verfügbarkeit von Komponenten. Dies könnte zu einem spürbaren Rückgang des Vorsteuergewinns im Vergleich zu 2023 führen. Energiekontor bleibt jedoch optimistisch, bis 2028 ein Vorsteuerergebnis von rund 120 Millionen Euro zu erreichen.
Außerdem teilte das Unternehmen mit, dass für das Geschäftsjahr 2024 erwartet wird, dass ein wesentlicher Teil des Konzernvorsteuergewinns hauptsächlich durch den Verkauf mehrerer Projekte in Großbritannien erzielt wird. Allerdings hat der für den Ausbau zuständige Netzbetreiber in Großbritannien kürzlich über mögliche Verzögerungen bei der Erweiterung der nationalen Stromnetze informiert, was wiederum die Möglichkeit von Verschiebungen bei den erwarteten Ergebnissen birgt.
Das macht die Energiekontor-Aktie
Die Energiekontor-Aktie fällt um 9,3 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch