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Mercedes-Benz: „Wir vertreten eine andere Rechtsauffassung als das Gericht“

Mercedes-Benz: „Wir vertreten eine andere Rechtsauffassung als das Gericht“

28.3.2024 11:00:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 2 min.

Das Oberlandesgericht Stuttgart hat ein Urteil gefällt, das die Mercedes-Benz Group im Zusammenhang mit dem Dieselskandal betrifft. Während der Aktienmarkt lediglich mit minimalem Rückgang auf die Nachricht reagierte, zeigt die Stabilität des Kurses die robuste Zuversicht der Anleger in das langfristige Potenzial des Automobilherstellers.

Entscheidung im Dieselskandal prägt Mercedes-Benz

In einem richtungsweisenden Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) im Musterverfahren Aktenzeichen 24 MK 1/21 einen Teilerfolg gegen Mercedes-Benz erzielt. Dies betrifft die Anschuldigungen der Verwendung unzulässiger Abschalteinrichtungen in Dieselfahrzeugen, speziell in den Modellen GLC und GLK mit dem Motortyp OM651, die von Rückrufbescheiden des Kraftfahrt-Bundesamts in den Jahren 2018 und 2019 betroffen waren. Trotz des Vorwurfs manipulierter Abgaswerte und der Ankündigung von Mercedes-Benz, Revision einzulegen, bleibt die Diskussion um Schadenersatz für rund 2.800 Verbraucher offen, bis eine endgültige Entscheidung in Karlsruhe vorliegt.

Mercedes kündigte kurz nach dem Urteil an, Revision einlegen zu wollen. „Wir vertreten eine andere Rechtsauffassung als das Gericht“, sagte ein Sprecher. Man halte die Ansprüche gegen das Unternehmen weiterhin für unbegründet und werde sich dagegen verteidigen.

Auswirkungen auf die Aktie 

Interessanterweise reagierte die Aktie von Mercedes-Benz auf die Urteilsverkündung nur geringfügig und verzeichnete einen leichten Rückgang von einem Tageshoch bei 73,94 Euro auf 73,75 Euro. Diese minimale Bewegung am Aktienmarkt zeigt, wie Investoren und Analysten weiterhin eine optimistische Haltung gegenüber der DAX-gelisteten Konzerne einnehmen. Der Fall zieht zwar große Aufmerksamkeit auf sich, jedoch scheint die Marktresilienz gegenüber dem Dieselskandal bemerkenswert stabil zu bleiben. 

Zuletzt notierten die Anteilscheine wieder 0,6 Prozent höher bei 73,99 Euro.

Rechtliche Einordnung und Marktperspektive

Die rechtliche Linie zu Abschalteinrichtungen, vorgegeben durch Entscheidungen des EuGH und BGH, und die Diskussionen um vorsätzliches Handeln seitens Mercedes bei Euro6-Motoren, betonen die Komplexität des Falles. Doch trotz einer fortlaufenden rechtlichen Auseinandersetzung halten Marktbeobachter an einer positiven Zukunftsperspektive für Mercedes-Benz fest.


von Lukas Meyer






Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.