Die Aktie des heimischen Diagnostik-Spezialisten Stratec Biomedical notiert am Dienstag nach Ostern am Ende des deutschen Nebenwerteindex SDAX. Ein kritischer Analystenkommentar von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) setzt dem Titel zu. Bereits in der Vorwoche ist der Wert nach schwachen Zahlen unter Druck geraten.
LBBW-Experte Volker Stoll hat sein Kursziel von 52 auf 33 Euro gesenkt. Damit sieht Stoll weitere Kursrisiken und stufte die Stratec-Papiere sogar von "Halten" auf "Verkaufen" ab. Das Geschäftsumfeld präsentiere sich weiterhin schwieriger als erwartet, erklärt der Analyst. Er erwarte auch 2024 keine deutliche Ertragserholung. Zudem sei das Ausgangsniveau für die Margenplanung und die Ertragsqualität auf unerwartet niedrigem Niveau.
Mit seiner Einschätzung reagierte Stoll auf die am Donnerstag - vor dem langen Osterwochenende - veröffentlichten Geschäftszahlen des Diagnostikspezialisten. Das Unternehmen bekommt immer noch den Lagerbestandsabbau durch Kunden zu spüren, die während der Corona-Pandemie - im Nachblick - zu viel bestellt hatten und diese Materialien nun erst einmal verbrauchen.
Die Aktien waren daraufhin bereits am Donnerstag deutlich gefallen, wenngleich der Stratec-Vorstand davon ausgeht, dass die Lagerbestände der Kunden bis Mitte des Jahres wieder ein normalisiertes Niveau erreichen werden und sich damit eine leicht steigende Nachfrage auch in den Liefermengen widerspiegeln werde.
"Das Management avisiert nach einem schwachen ersten Quartal zwar eine deutliche Beschleunigung", so Stoll in seiner Studie dazu. "Aber danach sinkt mutmaßlich die Visibilität. Wir planen daher eher konservativ."
Mit dem Kursrutsch nähert sich das Papier von Stratec wieder den Tiefständen vom Herbst 2023 an. Fällt diese Supportzone, droht ein weiterer Abverkauf.
(Mit Material von dpa-AFX)