Die Netflix-Aktie zählte am Freitag zu den größten Gewinnern im US-Handel. Auslöser war die Bekanntgabe eines Kursziels von 765 Dollar durch das Analystenhaus Pivotal Research Group – das höchste Kursziel aller Wall-Street-Analysten. Am Montag zieht JPMorgan nach.
Das Kursziel wurde von 610 auf 650 Dollar erhöht, während die Einstufung der Aktie weiterhin auf „Overweight“ bleibt.
Einer der Hauptgründe für den Optimismus von JPMorgan in Bezug auf Netflix ist das neu eingeführte Modell des „Paid Sharing“. Analyst Douglas Anmuth hob hervor, dass dieses innovative Geschäftsmodell ein beträchtliches Wachstumspotenzial für das Unternehmen birgt. Durch das erlaubte Teilen von Accounts gegen eine Gebühr könnte Netflix eine neue Einnahmequelle erschließen, die dem Unternehmen dabei hilft, seine Marktposition weiter zu festigen und auszubauen.
Neben dem Wachstumspotenzial, das sich aus dem Paid Sharing ergibt, erwartet JPMorgan eine Steigerung der Profitabilität von Netflix im nächsten Jahr. Dies dürfte nicht zuletzt auf die Effizienzsteigerungen und Skaleneffekte zurückzuführen sein, die das Unternehmen durch die Weiterentwicklung seiner Inhalte und Technologieplattform realisieren kann.
Hammer-Kursziel
Analyst Jeffrey Wlodarczak von der Pivotal Research Group, hat seine Kaufempfehlung am Freitag für die Netflix-Aktie bestätigt und das Kursziel von 700 auf 765 Dollar erhöht. Er ist fest davon überzeugt, dass Netflix seine führende Rolle als global dominierende Plattform im Bereich des bezahlten Video-Entertainments weiter ausbauen wird und betonte, dass Netflix im Konkurrenzkampf der Streamingdienste die Nase vorn hat.
Die Überlegenheit von Netflix wird laut Wlodarczak auch dadurch deutlich, dass mehrere Konkurrenten mittlerweile daran arbeiten, Inhalte, die einst exklusiv ihren Plattformen vorbehalten waren, nun an Netflix zu lizenzieren. Für das verbleibende Jahr erwartet er eine stetig starke Performance im Kerngeschäft. Er prognostiziert, dass Netflix in diesem Jahr 19,5 Millionen neue Abonnenten hinzugewinnen wird, während der Durchschnitt der Analystenmeinungen bei 19,9 Millionen liegt. Das Jahr 2023 schloss Netflix mit einer globalen Abonnentenzahl von 260,3 Millionen. Wlodarczak hob seine Prognose für das Jahr 2030 auf insgesamt 356 Millionen zahlende Abonnenten an, was eine Erhöhung von ursprünglich 347 Millionen bedeutet.
Das macht die Netflix-Aktie
Die Netflix-Aktie steigt im vorbörslichen US-Handel um 0,3 Prozent. Am Freitag schloss sie um rund drei Prozent höher bei 636,18 Dollar (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch