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Rheinmetall: Aktie erneut bombenstark – Macron schiebt an

Rheinmetall: Aktie erneut bombenstark – Macron schiebt an

12.4.2024 09:45:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 3 min.

Die Rheinmetall-Aktie hat in den letzten Monaten eine enorme Kursrally verzeichnet. Nach einen kurzen Schreckmoment geht es für die Papiere des DAX-Konzerns auch am Freitag nach oben. Dabei dürfte der Aktienkurs auch von den jüngsten Aussagen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron beflügelt werden.

In einem Aufruf zur Stärkung der europäischen Verteidigungsindustrie hat der französische Präsident Emmanuel Macron die Bedeutung der Rüstungsproduktion in den Vordergrund gerückt, insbesondere angesichts der anhaltenden geopolitischen Herausforderungen. Bei der Grundsteinlegung für eine neue Sprengpulverfabrik des Unternehmens Eurenco in Bergerac betonte Macron die Notwendigkeit einer dauerhaft erhöhten Waffenproduktion.

„Wir müssen uns dauerhaft auf einen geopolitischen und geostrategischen Wandel einrichten, in dem die Verteidigungsindustrie eine wachsende Rolle spielen wird“, erklärte Macron. Seine Worte unterstreichen das wachsende Bewusstsein für die Geopolitik und ihre Auswirkungen auf die Sicherheitspolitik. Die angestrebte „Kriegswirtschaft“, wie der französische Präsident sie beschreibt, zielt darauf ab, die Ukraine mit Waffen zu versorgen und Europas Verteidigungsbereitschaft zu stärken. „Diese Kriegswirtschaft dient auch uns selber“, fügte er hinzu, was die Bedeutung der Rüstungsproduktion für die Selbstverteidigung und die Unterstützung der Ukraine betont.

Waffen nicht nur für den Ukraine-Krieg erforderlich

Insbesondere hob Macron hervor, wie die Produktionssteigerung spezifischer Waffensysteme, wie die der Caesar-Haubitzen, nicht nur der Ukraine zugutekommt, sondern auch den europäischen Export stärkt. „Wir Europäer müssen mehr tun und müssen es schneller tun und wenn die amerikanischen Finanzmittel nicht da sind, müssen wir Europäer uns mobilisieren und eine neue finanzielle Lösung finden“, sagte Macron. Der französische Präsident skizzierte damit die Notwendigkeit, konstruktiv und proaktiv zu handeln, um die Verteidigungsfähigkeit Europas in einer sich schnell wandelnden Welt zu gewährleisten.

Die Aussagen von Präsident Macron zur Stärkung der europäischen Rüstungsindustrie könnten langfristig positive Effekte für Unternehmen wie die Rheinmetall haben. 

Das macht die Rheinmetall-Aktie

Analysten der UBS haben ein markantes Hoch im Kursverlauf der Rheinmetall-Aktie identifiziert und skizzieren nun zwei Szenarien, wie sich die Rheinmetall-Aktie jetzt entwickeln könnte. Im optimistischen Fall könnte das Überwinden des Vorwochenhochs bei 538,60 Euro und des Allzeithochs auf Schlusskursbasis bei 560,60 Euro zu weiteren Steigerungen bis zum Intraday-Rekordhoch bei 571,80 Euro führen; möglicherweise wird sogar die 600-Euro-Marke erreicht. 

Im pessimistischeren Szenario, das einen Absturz in einen Bärenmarkt vorsieht, könnte ein Fall unter die 500-Euro-Marke und das Intraday-Tief bei 492,50 Euro zu weiteren Kursverlusten führen. Auffangmarken wären dann das Zwischenhoch vom 6. März bei 441,10 Euro nahe der 50-Tage-Linie, die aktuell bei 433,95 Euro verläuft.

Am Freitagvormittag gewinnt die Rheinmetall-Aktie knapp drei Prozent und zeigt sich damit erneut bombenstark. Damit wird das optimistische Szenario der UBS wahrscheinlicher. Seit Jahresbeginn hat der Kurs um gut 83 Prozent zugelegt (mit Material von dpa-AFX).


von Jan-Paul Fóri