Trotz Angriffs des Iran auf Israel am Wochenende zeichnet sich zu Beginn der neuen Handelswoche ein optimistischer Start am deutschen Aktienmarkt ab. Der DAX dürfte zum Handelsbeginn leicht zulegen, nachdem das Börsenbarometer vorbörslich wieder in die Gewinnzone drehte. Folgende Themen könnten zudem die Kurse beeinflussen.
1. Verluste an der Wall Street
An den US-Börsen herrschte zum Auftakt der Unternehmensberichtssaison am vergangenen Freitag Unruhe, als enttäuschende Ergebnisse und Prognosen einiger führender Großbanken die Anleger zur Vorsicht mahnten. Zusätzliche Sorgen bereiteten gemischte Wirtschaftsdaten aus den USA: Während die Importpreise im März überraschend stark anzogen, offenbarte der Konsumklimaindex der Universität Michigan für April einen deutlichen Einbruch in der Verbraucherstimmung. Diese Gemengelage führte zu einem markanten Rückgang am Aktienmarkt, wobei der Dow Jones um 1,24 fiel und zum Handelsschluss bei 37.983,24 Punkten notierte – der niedrigste Stand seit Ende Januar.
2. Durchwachsene Vorgaben aus Asien
Die asiatischen Aktienmärkte starteten die Woche mit gemischten Signalen. Der japanische Leitindex Nikkei 225 verbuchte einen Rückgang um rund ein Prozent. Auf der anderen Seite konnte der CSI 300, der die maßgeblichen Unternehmen an den chinesischen Festlandbörsen repräsentiert, mit einem Anstieg von 1,9 Prozent verzeichnen. Experten führen diese positive Entwicklung auf die verstärkte regulatorische Unterstützung durch die Pekinger Regierung zurück. In Hongkong verzeichnete der Hang Seng hingegen einen Rückgang um 0,7 Prozent. Die Unsicherheiten im geopolitischen Umfeld, wie beispielsweise ausbleibende Entscheidungen des israelischen Kriegskabinetts zu einem möglichen iranischen Angriff, könnten zusätzlichen Druck auf die Stimmung am Markt ausgeübt haben.
3. Ölpreise geben leicht nach
Zum Wochenauftakt haben sich die Ölpreise leicht rückläufig entwickelt, trotz der jüngsten geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni wurde zu 90,09 US-Dollar gehandelt, was einen Rückgang von 36 Cent im Vergleich zum Freitag darstellt. Ebenso verzeichnete der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai einen Rückgang um 44 Cent auf 85,22 Dollar.
Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse, bei denen der Iran Israel mit einer erheblichen Anzahl von Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern attackierte. Trotz der potenziellen Auswirkungen dieses Konflikts auf die Ölversorgung blieben drastische Preissprünge aus. Vielmehr zeigen die leichten Preisrückgänge, dass die Märkte möglicherweise bereits größere geopolitische Risiken eingepreist haben oder dass die Erwartungen bezüglich einer eskalierenden Lage im Nahen Osten, welche die Ölversorgung beeinträchtigen könnte, abgenommen haben.
4. Konjunkturdaten
In dieser Woche stehen wichtige Konjunkturdaten an, die potenziell erheblichen Einfluss auf die Stimmung an den Finanzmärkten nehmen könnten. In den USA wird am Nachmittag der Empire State Index und die Einzelhandelsumsätzen für März um jeweils 14:30 Uhr veröffentlicht.
5. Unternehmensnews
Im vorbörslichen Handel rücken zum Wochenbeginn erneut Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall, Hensoldt und Renk in den Vordergrund. Parallel dazu sorgt eine positive Analyseempfehlung von Morgan Stanley für Adidas für Aufsehen am Markt. Analyst Edward Aubin betont dabei die starke Wachstumsdynamik von Adidas, die seiner Ansicht nach bestehende Risiken überwiegt, gestützt auf die Annahme einer anhaltenden hohen Nachfrage nach Adidas-Schuhen (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri