Nach einer starken Handelswoche erlebten die Edelmetallmärkte am Freitag einen Wendepunkt, wobei der Goldpreis Gewinne zum Teil einbüßte und ins Minus drehte. Ähnlich erging es dem Silberpreis, der seinen vorübergehenden Höchststand von 29,50 Dollar nicht halten konnte. Experten interpretieren diese Rückgänge als normale Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Anstiegen. Trotz dieses Rücksetzers zum Wochenausklang zeigten sich die Edelmetallpreise wieder stabiler, was ihre anhaltende Resilienz unterstreicht.

Neue Prognose für den Goldpreis

Die Finanzinstitution Goldman Sachs hat kürzlich ihre Prognose für den Goldpreis bis zum Jahresende auf beeindruckende 2.700 Dollar angehoben. Diese optimistische Einschätzung basiert auf dem signifikanten Preisanstieg seit Mitte 2022, getrieben durch verstärkte Käufe von Zentralbanken in Schwellenländern und asiatischen Einzelhändlern. Die Analysten betonen die Notwendigkeit eines neuen Analyseansatzes für die Vorhersage des Goldpreises, unter anderem wegen der physischen Nachfragefaktoren, selbst wenn weniger Zinssenkungen durch die US-Notenbank (Fed) stattfinden als erwartet. Dies spiegelt eine Verschiebung in der Risikopräferenz hin zu realen Vermögenswerten wider, trotz des traditionellen Zusammenhangs zwischen höheren US-Zinsen und einer stärkeren Nachfrage nach dem US-Dollar gegenüber Gold.

Trotz des aktuellen Zinshaltungsumfelds der US-Notenbank zeigt der steigende Goldpreis die Notwendigkeit einer neuen Prognosemethodik. Der anhaltende Anstieg des Goldpreises trotz potenzieller Zinshaltungen unterstreicht dessen Rolle als Barometer für ökonomische Unsicherheiten und die Attraktivität realer Vermögenswerte in unsicheren Zeiten.