Die Kontron AG hat am Montagnachmittag ein Angebot zum Kauf der restlichen Aktien des Elektronikunternehmens Katek vorgelegt. Demnach will Kontron für die restlichen Anteile nochmals einen zweistelligen Millionenbetrag hinlegen. Nehmen die Anleger das Angebot an, dürfte die Katek-Aktie in Kürze vom Kurszettel verschwinden.
Am Montagnachmittag rückte der österreichische Technologiekonzern Kontron ins Rampenlicht der Finanzmärkte. Die Aktie von Kontron verzeichnete einen Anstieg um rund ein Prozent, begünstigt durch das jüngst angekündigte Delisting-Angebot für die Aktien der Katek SE. Kontron bietet den Aktionären von Katek zwei Optionen: eine Barzahlung von 15 Euro je Aktie oder einen Aktientausch, bei dem vier Katek-Aktien gegen drei Kontron-Aktien getauscht werden können. Ziel des Angebots ist der Erwerb der restlichen Katek-Anteile und deren Delisting von der Frankfurter Wertpapierbörse. Die Offerte hat demnach ein Volumen von rund 55 Millionen Euro. Zuvor hatte Kontron für einen 59-Prozent-Anteil bereits 129 Millionen Euro an den bisherigen Mehrheitsaktionär Primepulse gezahlt.
Das Kalkül hinter der Übernahme
Kontrons Schritt spiegelt eine deutliche strategische Absicht wider, seine Marktposition zu verstärken und das Portfolio in den Sektoren für alternative Energien und Luftfahrt auszubauen. Diese Erweiterung soll Kontrons Kapazitäten in wichtigen Zukunftstechnologien wie der Steuerelektronik für Solaranlagen und der Ladetechnologie für Elektroautos signifikant stärken.
Das machen die Aktien von Kontron und Katek
Das Delisting-Angebot treibt die Kontron-Aktie am Montagnachmittag an: Zuletzt ging es für das Papier um rund ein Prozent nach oben. Für die Katek-Aktie geht es im gleichen Atemzug hingegen um knapp ein Prozent nach unten. Seit Jahresbeginn hat die Katek-Aktie damit noch gut 37 Prozent zugelegt. Bei Kontron steht hingegen ein Minus von rund sechs Prozent im gleichen Zeitraum zu Buche (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri