Der DAX hat am Dienstagmorgen mit einem deutlichen Minus den Handelstag eingeläutet. Zum Handelsstart fiel der DAX um rund 1,5 Prozent auf 17.756 Punkte. Damit zeichnet sich ein verlustreicher Tag am deutschen Aktienmarkt ab. Zusätzlich könnten folgende Themen die Kursentwicklungen beeinflussen.
1. US-Börsen auf Talfahrt
Letztlich konnte der Dow Jones am Montag ein anfängliches Plus von rund einem Prozent nicht halten und drehte bald ins Minus. Zum Handelsschluss stand ein Verlust von 0,65 Prozent auf 37.735 Punkte zu Buche. Diese Bewegung stellte den niedrigsten Stand des Index seit Mitte Januar dar und markierte eine spürbare Abkehr von den nahezu erreichten 40.000 Punkten im März.
Neben dem Dow waren auch andere wichtige Indizes von dieser Entwicklung betroffen. Der S&P 500 gab um 1,20 Prozent nach und schloss bei 5.061 Punkten. Dies unterstrich die breitere Marktschwäche jenseits des Industriesektors. Noch deutlicher zeigte sich die Markschwäche beim Nasdaq 100, der mit einem Minus von 1,65 Prozent bei 17.706 Zählern den Handel beendete und somit seinen tiefsten Stand seit Mitte Februar erreichte.
2. Verluste in Asien
Die Aktienmärkte in Asien haben am Dienstagmorgen nachgebende Tendenzen gezeigt, als Reaktion auf die anhaltenden Zinssorgen in den Vereinigten Staaten sowie den eskalierenden Konflikt im Nahen Osten. Insbesondere der japanische Nikkei 225 schloss mit einem Verlust von 1,5 Prozent, während der chinesische CSI 300 um 1,2 Prozent und der Hang Seng in Hongkong um zwei Prozent zurückgingen.
3. Ölpreise ziehen an
Die jüngsten Entwicklungen auf dem Weltmarkt haben zu einem bemerkenswerten Anstieg der Ölpreise geführt. Diese Preisbewegungen sind hauptsächlich auf die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten zurückzuführen, insbesondere auf die Erwartungen an eine mögliche Eskalation zwischen Israel und dem Iran nach dem jüngsten Angriff, den der Iran am Wochenende verübt hatte. Diese geopolitischen Unsicherheiten verstärken die Befürchtungen bezüglich einer potenziellen Beeinträchtigung der Ölversorgung aus einer der weltweit wichtigsten Öl liefernden Regionen.
Konkret verzeichneten die Ölpreise am Dienstagmorgen leichte Zuwächse. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni stieg auf 90,73 US-Dollar, was einem Anstieg von 63 Cent im Vergleich zum Vortag entspricht. Ähnlich verhielt es sich mit der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI), deren Preis um 63 Cent auf 86,04 Dollar anstieg. Diese Preisbewegungen reflektieren die wachsende Nervosität der Marktteilnehmer hinsichtlich der möglichen Auswirkungen einer Eskalation in den bereits angespannten Beziehungen im Nahen Osten.
4. Konjunkturdaten
Am heutigen Handelstag wurden in der Nacht entscheidende Konjunkturdaten aus China veröffentlicht. Neben dem BIP für das erste Quartal wurden im Reich der Mitte auch die Industrieproduktions- und Einzelhandelsumsatzdaten für März vorgestellt. In Deutschland stehen hingegen die Großhandelspreise für März und die ZEW-Konjunkturerwartungen für April auf der Agenda. Aus den USA kommen um 14:30 Uhr sowie um 15:15 Uhr wichtige Daten zu Baubeginnen und -genehmigungen sowie zur Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung für März.
5. Unternehmensnews
Vorbörslich zeigten sich am Morgen verschiedene Entwicklungen bei einzelnen Unternehmen, die potenziell die Performance des DAX beeinflussen könnten.
Beiersdorf konnte durch starke Nachfrage und höhere Preise punkten, überraschte positiv und hob sein Umsatzziel für das Jahr an; die Aktie stieg auf Tradegate um mehr als ein Prozent.
Nordex verzeichnete im ersten Quartal Auftragseingänge für 339 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 2,1 Gigawatt, ohne signifikante vorbörsliche Bewegung.
Drägerwerk erlebte einen Rückgang beim Umsatz und operativem Ergebnis, bestätigte jedoch seine Jahresziele, was vorbörsliche Aktivitäten kaum beeinflusste.
Nagarro gab die endgültigen Zahlen für das vergangene Jahr bekannt und meldete erstmals seinen Überschuss, jedoch ohne nennenswerte vorbörsliche Handelsaktivität (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri