Der DAX hat sich am Donnerstag weiter stabilisiert. Er pendelte im frühen Handel um die Marke von 17.800 Punkten. Wie in Asien, so widerstanden auch in Europa die Anleger dem Impuls aus den USA, Technologie-Aktien in größerem Ausmaß abzustoßen.
„Wir sehen im Moment eine regelrechte Schaukelbörse. Von den bislang zwölf Handelstagen nach Ostern sind beim DAX sechs positiv ausgefallen und sechs negativ“, konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Nach der zuvor langen Rally suche das Börsenbarometer weiterhin nach einer klaren Richtung.
Kurz nach dem Börsenauftakt legte der deutsche Leitindex um 0,29 Prozent auf 17.821 Punkte zu. Der MDAX stieg um 0,25 Prozent auf 25.992 Zähler und der Euro Stoxx 50 gewann 0,50 Prozent auf 4.938 Punkte. In den Vereinigten Staaten hatte die überwiegend mit Standardwerten bestückte Wall Street zur Wochenmitte kaum verändert geschlossen, während die technologielastige Nasdaq deutlich nachgegeben hatte.
Für den deutschen Leitindex stellt derzeit charttechnisch betrachtet die gleitende 50-Tage-Linie eine wichtige Stütze dar, nachdem die 21-Tage-Linie in der vergangenen Woche nach unten hin durchbrochen worden war. Im Bereich der mittelfristigen Durchschnittslinie bei etwas unter 17.730 Punkten hatte der DAX in den vergangenen Tagen seine Korrektur gestoppt, die vom Rekordhoch bei 18.567 Punkten ausgegangen war.
Unter den Einzelwerten rückt der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius als TecDax-Schlusslicht in den Blick. Dessen Kunden bauen ihre Lagerbestände weiter ab. Gleichzeitig hielten sich – vor allem in China, aber teilweise auch in Europa – die Kunden mit Investitionen zurück, hieß es vom Göttinger Konzern zum ersten Quartal. Die Erwartungen für das laufende Jahr wurden dennoch bestätigt. Händler äußerten sich negativ: Sartorius habe die Erwartungen nicht erfüllt, sagte einer. Im frühen Xetra-Handel gab das Papier elf Prozent nach und wurde zuletzt bei 292,40 Euro gehandelt.
Der Finanzdienstleister Hypoport startete wie erwartet erholt ins laufende Jahr. Unternehmenschef Ronald Slabke bekräftigte nach den Zuwächsen in den ersten drei Monaten die Jahresziele. Ein Händler sprach von einem starken Geschäftsvolumen im ersten Quartal, wobei Hypoport von Marktanteilsgewinnen und vom Marktwachstum profitiert habe. Der Anteilschein des SDAX-Unternehmens legte 0,6 Prozent auf 229,40 Euro zu.
Aufmerksamkeit könnte auch Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp auf sich ziehen, dessen Aktie vorbörslich rund ein Prozent eingebüßt hatten. Betriebsrat und IG Metall wollen nur unter bestimmten Bedingungen mit dem Management über die geplante Verkleinerung der Kapazitäten bei Steel Europe (TKSE) sprechen. „Bevor wir über die Zukunft von Thyssenkrupp Steel Europe verhandeln, verlangen wir einen garantierten Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen“, hieß es in einem an die Beschäftigten gerichteten Flugblatt der IG Metall. Eine halbe Stunde nach Xetra-Start stand jedoch ein Plus von 0,2 Prozent auf 4,62 Euro zu Buche.
Obendrein äußerte sich Aixtron. Der Anlagenbauer für die Chipindustrie trat Spekulationen über schwächere Geschäfte mit Siliziumkarbid (SiC)-Fertigungsanlagen entgegen. Der US-Halbleiterkonzern Wolfspeed habe im dritten und vierten Quartal 2023 mehrere Aufträge für die G10-SiC-Anlage erteilt, um die Produktion von 200-mm-Siliziumkarbid (SiC)-Wafern auszubauen, hieß es. Die seit dem Jahresauftakt schwer angeschlagene Aktie stieg zuletzt um fünf Prozent auf 4,62 Euro an die Spitze des TecDAX (mit Material von dpa-AFX).