Die Volkswagen-Aktie setzt ihre Konsolidierung am Montag fort. Während vonseiten der Analysten eine negative Analystenstimme auf die Stimmung drückt, belastet auch die Wettbewerbsituation in China. Dort tobt der Preiskampf weiter.
Mit insgesamt 693.600 ausgelieferten Fahrzeugen im ersten Quartal, davon 41.000 Elektroautos, steht Volkswagen vor der Herausforderung, seine Marktpräsenz in einem dynamisch verändernden Umfeld zu sichern und auszubauen. „Die Preise fallen und fallen, der Wettbewerb wird härter", erklärte Ralf Brandstätter, der China-Chef von Volkswagen, und hob damit die immense Wettbewerbsdynamik hervor, vor allem in Hinblick auf die Prognose, dass bis 2025 rund 40 Prozent und ein Jahr später sogar die Hälfte aller verkauften Neuwagen in China elektrisch angetrieben sein werden.
Wettbewerb und Marktdynamiken
Chinesische Automobilhersteller wie BYD setzen Volkswagen mit staatlichen Subventionen, Innovation und einem tiefen Verständnis für die Kundenbedürfnisse zunehmend unter Druck. Sie dominieren bereits den E-Auto-Markt, während traditionelle Akteure wie VW aufholen müssen. Dem amerikanischen Rivalen Tesla, der seine Fahrzeuge dank einer umfangreichen Produktionsstätte in Shanghai ebenfalls zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten kann, begegnet Volkswagen mit einem klaren Fokus auf technische Perfektion und Innovation. Dies wird unter anderem durch die Präsenz mit 44 Fahrzeugmodellen auf der Automesse in Peking deutlich, darunter sechs Weltpremieren, mit denen Volkswagen seine „innovative Stärke" unter Beweis stellen will, so Konzernchef Oliver Blume.
Herausforderungen und Chancen
Die Wirtschaftsabschwächung in China und eine allgemeine Kaufzurückhaltung erschweren die Situation für Automobilhersteller weiter. "Ein profitables Geschäft ist so kaum möglich", fasste Cui Dongshu, Generalsekretär des chinesischen Automobilverbands CPCA, zusammen und verwies damit auf die Notwendigkeit hoher Rabatte, um in dem engen Markt bestehen zu können.
Für Volkswagen ergibt sich daraus die Notwendigkeit, durch Innovationskraft, gesteigerte Qualität und effektiven Markteintritt diesen Herausforderungen zu begegnen. Frank Schwope von der Fachhochschule des Mittelstands merkte an: „China muss ein wichtiger Markt für die deutschen Autobauer bleiben. Man kann die Absatzmengen in diesem riesigen Markt nicht einfach auf etwa die USA umverteilen."
Kursziel gesenkt
Goldman Sachs hat seine Einschätzung für die Volkswagen-Aktie am Montag aktualisiert. Das Kursziel wurde von 146 Euro auf 140 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen.
Das macht die VW-Aktie:
Die VW-Aktie fällt um 0,6 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.