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Evotec nach Zahlen: Aktie rauscht ans MDAX-Ende

Evotec nach Zahlen: Aktie rauscht ans MDAX-Ende

24.4.2024 06:14:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 2 min.

Der Pharmawirkstoffforscher Evotec hat am Mittwoch seine Zahlen für 2023 vorgelegt. Der Konzern musste einen schwerwiegenden Hackerangriff verkraften und konnte die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. Die Aktie steht im frühen Handel unter Druck. Am Vorabend legte sie nach der Ankündigung eines Wechsels in der Führungsspitze noch deutlich zu. 

Der Hackerangriff führte zu einer umfassenden Überarbeitung der Geschäftsstrategie, um den Marktbedürfnissen besser gerecht zu werden und ein profitables Wachstum zu sichern. Teil der strategischen Anpassung sind signifikante Änderungen in Struktur und Standorten des Unternehmens, mit denen eine jährliche Verbesserung des EBITDA um mehr als 40 Millionen Euro angestrebt wird. Zudem will der Konzern die Mittelfristprognose zur Vorlage des Halbjahresberichts aktualisieren.

Geschäftsentwicklung im Jahr 2023

Trotz der Herausforderungen durch den Cyberangriff konnte Evotec einen Umsatzanstieg von vier Prozent auf 781,4 Millionen Euro verzeichnen. Allerdings spiegeln sich die Folgen des Angriffs im bereinigten EBITDA wider, das mit 66,4 Millionen Euro erheblich unter dem Vorjahreswert von 101,7 Millionen Euro liegt – ein Rückgang um fast 34,8 Prozent. Nicht unerheblich beeinflussten Einmaleffekte im Zuge des Hackerangriffs das Ergebnis, diese kosten das Unternehmen 15,9 Millionen Euro. Diese Entwicklung hat die Erwartungen vieler Analysten nicht erfüllt.

Ausblick

Der Blick auf das kommende Geschäftsjahr des Pharmawirkstoffentwicklers Evotec fällt nach Einschätzung des Analysten Charles Weston von der kanadischen Investmentbank RBC zurückhaltender aus. Sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis werden voraussichtlich spürbar hinter den Erwartungen des Marktes zurückbleiben. Darüber hinaus sind Zweifel am mittelfristigen Ausblick aufgekommen; eine Bestätigung blieb aus, stattdessen wurde eine Überarbeitung dieser Prognosen für die Zeit nach dem ersten Halbjahr in Aussicht gestellt.

Führungswechsel

Zum 1. Juli übernimmt Christian Wojzewski, zuvor in führenden Positionen bei Mediq und Linde Healthcare tätig, als CEO. Er tritt die Nachfolge von Werner Lanthaler an, der aufgrund von Unstimmigkeiten bei Insider-Transaktionen zum Jahreswechsel ausschied. In der Übergangszeit leitete Mario Polywka, Mitglied des Aufsichtsrats, das Unternehmen. Wojzewski, der ein erfahrener Führungskraft mit über zwanzig Jahren Erfahrung und einem Hintergrund in Chemie ist, zielt darauf ab, Evotec in eine neue Entwicklungsphase zu führen und seine Position als führender Anbieter von F&E-Dienstleistungen zu festigen.

Das macht die Evotec-Aktie:

Die Bekanntgabe des neuen CEOs hatte einen positiven Effekt auf die Aktie von Evotec, die am Vorabend auf Tradegate um fast um sechs Prozent anstieg und bei 14,51 Euro notierte. Im frühen Handel reagieren die Anleger jedoch weniger positiv auf die Quartalszahlen und den Ausblick: Die Aktie fällt um 6,3 Prozent (mit Material von dpa-AFX).


von Sarina Rosenbusch