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Kering mit Gewinnwarnung – Aktie lässt Federn

Kering mit Gewinnwarnung – Aktie lässt Federn

24.4.2024 06:49:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 2 min.

Kering hat am Dienstagabend seine Zahlen für das erste Quartal präsentiert. Die Aktie lässt im frühen Handel deutlich Federn. Dieser Einbruch folgt auf die Prognose des Unternehmens, einen erheblichen Rückgang seines wiederkehrenden operativen Gewinns im ersten Halbjahr zu erleiden.

Im Vergleich zum Vorjahr, wo ein Gewinn von 2,7 Milliarden Euro verzeichnet wurde, erwartet Kering nun einen Rückgang um 40 bis 45 Prozent. Diese düstere Vorhersage resultiert aus einem schwachen Jahresauftakt, besonders geprägt durch den signifikanten Umsatzrückgang bei Gucci um mehr als ein Fünftel auf rund 2,1 Milliarden Euro, hauptsächlich beeinflusst durch einen Nachfrageeinbruch wohlhabender chinesischer Käufer.

Im Allgemeinen sank der Konzernumsatz um mehr als zehn Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Im Gegensatz dazu verzeichnete der direkte Konkurrent LVMH ein Umsatzwachstum von drei Prozent im ersten Quartal. Als Reaktion auf die Herausforderungen hat Kering Maßnahmen für eine Revitalisierung von Gucci eingeleitet, einschließlich der Ernennung eines neuen Kreativdirektors.

Analysteneinschätzungen

JPMorgan hat sein Kursziel für Kering von 400 Euro auf 350 Euro gesenkt, während die Einstufung auf "Neutral" belassen wurde. Analystin Chiara Battistini betonte, dass sich das Unternehmen in einer anspruchsvollen Phase einer Trendwende befinde. Insbesondere der operative Gewinn (Ebit) dürfte im ersten Halbjahr stärker zurückgehen als bisher angenommen. 

Das Kursziel für Kering wurde auch von Goldman Sachs nach unten korrigiert, und zwar von 372 Euro auf 310 Euro, mit einer Beibehaltung der "Neutral"-Einstufung. Analystin Louise Singlehurst begründete dies damit, dass das Management von Kering während einer Telefonkonferenz für das zweite Quartal keine deutliche Erholung im Vergleich zum ersten Quartal in Aussicht gestellt habe. Trotzdem hätte sich Kering für das zweite Halbjahr optimistisch gezeigt.

Die Deutsche Bank hat das Kursziel für Kering von 540 Euro auf 460 Euro gesenkt, empfiehlt die Aktie jedoch weiterhin zum Kauf.

Bernstein behielt seine "Market-Perform"-Einstufung bei und setzte das Kursziel auf 414 Euro. Analyst Luca Solca verwies auf vorherige Warnungen des Unternehmens bezüglich eines Gewinnrückgangs im ersten Halbjahr von 40 bis 45 Prozent. 

RBC hat das Kursziel von Kering von 440 Euro auf 430 Euro angepasst und behielt die Einstufung "Outperform" bei. Analyst Piral Dadhania sieht in der kürzlichen Senkung der Margenziele für die Kernmarke Gucci zwar eine Herausforderung, ist jedoch der Meinung, dass dies bereits in den aktuellen Kursen eingepreist ist. Er sieht gute Chancen für ein baldiges Wachstum durch neue Produkte.

Das macht die Kering-Aktie:

Die Kering-Aktie fällt im frühen Handel auf Tradegate um rund sieben Prozent (mit Material von dpa-AFX).


von Sarina Rosenbusch