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Hugo Boss: Rückzug aus Russland – UBS verkauft

Hugo Boss: Rückzug aus Russland – UBS verkauft

25.4.2024 08:15:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 2 min.

In einer bedeutenden strategischen Neuausrichtung hat das renommierte Modeunternehmen Hugo Boss bekanntgegeben, sich vollständig aus dem russischen Markt zurückzuziehen. Der deutsche Modekonzern verkauft seine dortige Tochtergesellschaft an diesen langjährigen Großhandelspartner. Bei den Anlegern kommt die Nachricht nicht gut an.

Konkret wird die russische Tochtergesellschaft an den langjährigen Großhandelspartner Stockmann JSC veräußert. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Schritt, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Hugo Boss bereits im März 2022, infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, seine Filialen in Russland schloss und das Online-Geschäft in der Region einstellte.

So wichtig war das Russland-Geschäft für die Metzinger

Finanziell gesehen war das Russland-Geschäft für Hugo Boss von geringer Bedeutung: Im Jahr 2021 trug dieses Geschäft etwa drei Prozent zum Gesamtumsatz des Konzerns bei, wobei zu beachten ist, dass diese Zahl auch das Geschäft in der Ukraine einschließt. Trotz des Rückzugs bleibt Hugo Boss jedoch über Großhandelsbeziehungen im russischen Markt präsent. Diese Entscheidung, den Direktvertrieb einzustellen, aber den Großhandel fortzuführen, hat Kritik nach sich gezogen. Der Verkauf an Stockmann JSC steht sinnbildlich für den Versuch des Unternehmens, eine Balance zwischen ethischen Erwägungen und geschäftlichen Interessen zu finden.

Genehmigungen erforderlich

Für den Vollzug des Verkaufs bedarf es der Zustimmung unterschiedlicher Regulierungsbehörden. Während die russische Regierung bereits grünes Licht für die Transaktion gegeben hat, steht die Zustimmung von europäischer Seite noch aus. Dieser Prozess wird von vielen Beobachtern und Marktteilnehmern genau verfolgt, da er Hinweise auf die zukünftige Strategie und Positionierung von Hugo Boss im globalen Markt geben könnte.

Das macht die Aktie von Hugo Boss

Für die Hugo-Boss-Aktie geht es am Donnerstag um 0,35 Prozent nach unten. Damit reagieren die Anleger mit Gleichgültigkeit auf den nächsten Schritt im Rückzug aus Russland. Etwas für Abgabedruck könnte auch die Nachricht gesorgt haben, dass die UBS den Anteil ihrer direkt zugeordneten Stimmrechte von vormals über drei Prozent auf nun 1,41 Prozent und insgesamt 7,72 Prozent nach zuvor 9,35 Prozent senkte (mit Material von dpa-AFX).

von Jan-Paul Fóri







Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hugo Boss.