Die Aktie der Thyssenkrupp legt im frühen Handel auf Tradegate deutlich zu. Dieser Aufschwung folgt auf die Ankündigung, dass der tschechische Investor Daniel Kretinsky über seine Holding EPCG einen Anteil von 20 Prozent am Stahlgeschäft von Thyssenkrupp erwerben wird. Nach monatelangen Verhandlungen gibt es endlich eine Einigung.
Nach langen Diskussionen haben sich Thyssenkrupp und Kretinsky auf die Transaktion geeinigt, deren Details zunächst vertraulich behandelt werden. Der Abschluss dieser Vereinbarung ist für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 vorgesehen, bedarf jedoch noch der Zustimmung der zuständigen Regulierungsbehörden sowie des Aufsichtsrats von Thyssenkrupp. Es wird spekuliert, dass Kretinsky's Einstieg das Sprungbrett für eine tiefgreifende Neugestaltung des Stahlgeschäfts sein könnte, mit Verhandlungen über eine Aufstockung seiner Beteiligung um weitere 30 Prozent im Gange. Ziel ist es, ein Gemeinschaftsunternehmen zu formen, das die Stärken beider Parteien gleichwertig vereint.
„Unser Ziel ist ein Zukunftskonzept, das zu wirtschaftlicher Selbstständigkeit und unternehmerischem Erfolg von Thyssenkrupp Steel führt, den Anforderungen des Klimaschutzes entspricht, betriebsbedingte Kündigungen vermeidet und eine breite Akzeptanz findet", kommentierte Konzernchef Miguel López. EPCG erwerbe "bewusst zum jetzigen Zeitpunkt und zu den aktuellen Marktbedingungen 20 Prozent des Stahlbereiches, um an der Gestaltung und Neuausrichtung von Thyssenkrupp Steel aktiv mitzuwirken".
Herausforderungen
Die Ankündigung folgt auf ein herausforderndes Jahr für Thyssenkrupp, in welchem das Unternehmen angesichts sinkender Nachfrage, fallender Stahlpreise und steigender Betriebskosten milliardenschwere Abschreibungen auf das Stahlgeschäft hinnehmen musste. Zusätzlich zu diesen finanziellen Herausforderungen führte die Ankündigung von Kapazitätskürzungen am Standort Duisburg zu Unruhe unter den Mitarbeitern, verbunden mit der Furcht vor weiterem Stellenabbau.
Das macht die Thyssenkrupp-Aktie:
Die Thyssenkrupp-Aktie steigt im frühen Handel um 5,6 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.