Die französische IT-Firma Atos hat am Montag verkündet, dass sie für die Jahre 2024 bis 2025 einen deutlich gestiegenen Finanzbedarf hat. Wurde zunächst von einem Bedarf von 600 Millionen Euro ausgegangen, so liegt die neueste Schätzung jetzt bei 1,1 Milliarden Euro. Nun will Frankreich einspringen. Die Aktie legt in einer ersten Reaktion deutlich zu.

Die Ankündigung fällt in eine Zeit, in der Atos nicht nur finanzielle Herausforderungen bewältigen muss, sondern auch eine zentrale Rolle in der nationalen Verteidigungs- und Sicherheitsinfrastruktur Frankreichs spielt. Die IT-Lösungen des Unternehmens sind kritisch für die französische Militär-, Geheimdienst- und Rüstungsindustrie, einschließlich der Cyberabwehr und der Entwicklung von KI für Atomtestsimulationen.

Angesichts der strategischen Bedeutung von Atos für Frankreich hat der französische Staat sein Interesse bekundet, wichtige Geschäftsbereiche des Unternehmens zu erwerben. Eine unverbindliche Absichtserklärung bewertet diese Teile zwischen 700 Millionen und einer Milliarde Euro. Es wird erwartet, dass sich staatsnahe Unternehmen wie Thales und Dassault Aviation am Übernahmevorhaben beteiligen könnten, was aufgrund der Rolle von Atos bei der Bereitstellung von Technologien und Software für militärische und sicherheitsrelevante Anwendungen, wie Atomtestsimulationen und die Ausrüstung von „Scorpion“-Panzern sowie „Rafale“-Kampfjets, von großer Bedeutung ist.

Das macht die Atos-Aktie

Die Atos-Aktie steigt um 15,7 Prozent (mit Material von dpa-AFX).

von Sarina Rosenbusch