Die Ölpreise haben sich am Donnerstag etwas von der Talfahrt der Vortage erholt. Ein Barrel Brent zur Lieferung im Juni kostete gegen Mittag 84,06 Dollar. Das waren 62 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass WTI stieg um 51 Cent auf 79,51 Dollar.
Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung. In den vergangenen Tagen waren die Notierungen wegen der Hoffnung auf eine Feuerpause im Gazakrieg und einem überraschenden Anstieg der US-Ölreserven deutlich gefallen. Am Mittwochabend rutschte der Preis für Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee bis auf 83,29 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit März. Die Notierung für US-Öl sank erstmals seit März unter 80 Dollar.
Trotz der Erholung hat sich Brent-Öl seit Beginn der Woche um mehr als vier Dollar je Barrel verbilligt. Rohstoffexperten verwiesen auch auf die Geldpolitik in den USA. Nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend wurde deutlich, dass die Zinsen frühestens im Spätsommer gesenkt werden. Dies dürfte die US-Wirtschaft und damit die Nachfrage nach Öl in der größten Volkswirtschaft der Welt bremsen.
Shell überraschte derweil positiv mit seiner Bilanz (Finanztreff berichtete). In London notierten die Scheine zuletzt noch ein Prozent im Plus bei 2.848,5 Pence. Vom Allzeithoch aus dem Vormonat ging es mittlerweile um 3,5 Prozent nach unten. Für BP ging es zuletzt um 0,2 Prozent nach oben, während in den USA ExxonMobil, Chevron, Schlumberger und Frontline vorbörslich Vortagesverluste teils oder ganz wettmachten (mit Material von dpa-AFX).