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Commerzbank: Warnschuss aus Moskau

Commerzbank: Warnschuss aus Moskau

8.5.2024 05:01:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.

Ein russisches Gericht hat die Beschlagnahmung von Vermögenswerten der Commerzbank genehmigt. Auch die Europa-Tochter von JP Morgan ist von dem Urteil betroffen. Sicherheitsexperten sehen darin einen Warnschuss Moskaus in Richtung Westen. Anleger reagierten dagegen gelassen auf die Meldung. Zu Recht?

Russland reagiert zunehmend mit Vergeltungsmaßnahmen auf die Verhängung der westlichen Sanktionen. Westliche Banken und Unternehmen sind daher vermehrt um ihr Eigentum und um ihre Vermögenswerte in Russland besorgt. Ein weiteres Muskelspiel hat Moskau nun bei der Commerzbank und der Europa-Tochter von JP Morgan demonstriert.

Ein Gericht in der russischen Hauptstadt hat Vermögenswerte der Commerzbank und der Europa-Tochter von JP Morgan gepfändet. Die Pfändung umfasst einen Gesamtwert von 12,3 Millionen Euro. Das Moskauer Gericht entschied bereits am 26. April zugunsten eines Antrags der russischen Transkapitalbank (TKB).

Die Richter gaben vorläufig einem Antrag der TKB statt. Hintergrund ist, dass die US-Kontrollbehörde des Finanzministeriums der Vereinigten Staaten (OFAC) die TKB auf eine Embargo-Liste gesetzt hat. Die Commerzbank kann gegen die Entscheidung noch Berufung einlegen.

Sicherheitsexperten sehen die Entscheidung als einen „Warnschuss“ in Richtung Westen an. Westliche Banken und Unternehmen, die das Land verlassen, werden zunehmend gezwungen, ihre russischen Geschäfte mit erheblichen Preisnachlässen zu verkaufen. Auch die Beschlagnahmung und Pfändung von Vermögenswerten sowie die Bestellung von neuen Managern in die Tochtergesellschaften westlicher Firmen gelten als Vergeltungsmaßnahmen auf die westlichen Sanktionen.

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