Die Aktie des Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland erlebte nach Bekanntgabe der Quartalszahlen einen starken Einbruch. Hauptauslöser waren enttäuschende Ergebnisse im Nordamerika-Geschäft. Angesichts zuvor gesteigerter Erwartungen, dank positiver Signale vom nordamerikanischen Truck-Markt, wirkten die jüngsten Unternehmensdaten wie eine kalte Dusche auf Investoren.
Im ersten Quartal des Jahres 2024 erlebte SAF-Holland, einen organischen Umsatzrückgang von acht Prozent. Durch strategische Übernahmen, insbesondere des schwedischen Bremsenspezialisten Haldex und der IMS Group, konnte SAF-Holland seinen Umsatz dennoch um rund fünf Prozent auf 505,4 Millionen Euro steigern. Diese Akquisitionen trugen mit circa 66 Millionen Euro zum Quartalsumsatz bei. Allerdings führten diese Übernahmen auch zu einer Verschlechterung des freien Barmittelzuflusses und einem Anstieg der Schuldenlast des Unternehmens.
Kernsparte schwächelt
In seiner Kernsparte, der Erstausrüstung von Lkw-Trailern, erlebte das Unternehmen eine schwächere Nachfrage, was zu einem Umsatzrückgang von fast zwölf Prozent führte. Im Gegenzug stieg der Umsatzanteil des weniger konjunkturabhängigen Ersatzteilgeschäfts signifikant, was SAF-Holland eine verbesserte Profitabilität bescherte.
Die um Sondereffekte bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern (bereinigte EBIT-Marge) verbesserte sich auf 9,6 Prozent, verglichen mit 9,0 Prozent im Vorjahreszeitraum. Des Weiteren stieg das operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) um zwölf Prozent auf 48,6 Millionen Euro. Unter dem Strich erzielte SAF-HOLLAND einen Gewinn von 26,5 Millionen Euro, was einem deutlichen Anstieg von gut einem Drittel gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Prognose
SAF-Hollands CEO Alexander Geis äußerte sich über diese Entwicklung wie folgt: „Die Zahlen für das erste Quartal 2024 haben sehr eindrücklich gezeigt, wie robust unser Geschäftsmodell mit dem starken Ersatzteilgeschäft und der ausgeprägten Fähigkeit zu Kostenanpassung selbst in einem schwächeren Marktumfeld ist.“ Mit Blick auf das Gesamtjahr peilt das Unternehmen weiterhin einen Umsatz von etwa zwei Milliarden Euro und eine um Sondereffekte bereinigte EBIT-Marge zwischen 9 und 9,5 Prozent an. Im Vorjahr wurden Erlöse in Höhe von circa 2,1 Milliarden Euro und eine operative Marge von 9,6 Prozent erreicht.
Das macht die SAF-Holland-Aktie
Die Aktie von SAF-Holland fällt im SDAX um 8,7 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch