Am deutschen Aktienmarkt dürften sich die Anleger zur Wochenmitte weiter in Geduld üben. Ohne frische Impulse dürfte der DAX zum Handelsstart leicht nachgeben, vorbörslich wird der Index rund 0,2 Prozent schwächer bei 18.638 Punkten taxiert. Darüber hinaus könnten folgende Themen die Kurse beeinflussen:

1. Uneinheitliche Vorgaben von der Wall Street

Nach dem verlängerten Feiertagswochenende entwickelten sich die US-Börsen am Dienstag uneinheitlich. Der Dow Jones schloss um 0,55 Prozent tiefer bei 38.852 Punkten. Der marktbreite S&P 500 startete moderat freundlich und beendete den Handel nahezu unverändert bei 5.306 Zählern, was einer minimalen Steigerung von 0,02 Prozent entspricht. Dagegen konnte der Nasdaq 100 um 0,32 Prozent auf 18.869 Punkte zulegen. Dabei profitierte der stark von Technologie-Werten geprägte Index von der starken Kursperformance der Nvidia-Aktie.

2. Durchwachsende Kursentwicklungen in Asien

Am heutigen Mittwoch zeigten die asiatischen Finanzmärkte eine uneinheitliche Entwicklung. In Japan verzeichnete der Leitindex Nikkei 225 kurz vor Handelsende einen Kursrückgang um rund 0,5 Prozent. Auf dem chinesischen Festland hingegen legte der CSI 300 im späten Handel um 0,4 Prozent zu. In Hongkong gab der technologielastige Hang Seng um 1,5 Prozent nach. 

3. Ölpreise setzen Erholung fort

Ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent notierte am Morgen bei 84,41 US-Dollar und legte seit dem Vorabend damit um 19 Cent zu. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte indes um 27 Cent auf 80,10 US-Dollar. Damit erreichen die Erdölpreise erstmalig seit Anfang Mai wieder ein höheres Niveau. Ursächlich für den Anstieg sind anhaltende Spannungen im Nahen Osten, insbesondere der Gaza-Krieg und ein weiterer Angriff auf ein Schiff im Roten Meer. Diese Ereignisse erhöhen das Risiko beim Rohöltransport über den wichtigen Seeweg, den mittlerweile viele Transportunternehmen meiden. Trotz dieser Entwicklungen bewegen sich die Preise weiterhin in einer engen Handelsspanne aufgrund fehlender entscheidender Impulse. Die Angebotslage bleibt knapp, bedingt durch die Produktionskürzungen großer Förderländer, während die konjunkturbedingt zurückhaltende Nachfrage leicht gestiegen ist.

4. Konjunkturdaten 

Folgende Konjunkturdaten stehen heute auf der Agenda:

DEU: Veröffentlichung des DIW-Konjunkturbarometers

08:00 DEU: GfK-Verbrauchervertrauen 6/24

14:00 DEU: Verbraucherpreise 5/24 (vorläufig)

16:00 USA: Richmond Fed Herstellerindex 5/24

20:00 USA: Fed Beige Book

5. Unternehmensnews

Die Aktie der Lufthansa schwächelt zur Wochenmitte vorbörslich, nachdem American Airlines einen gedämpften Quartalsausblick vorgelegt hat. Im Gegensatz dazu konnte die Aktie von Douglas leicht zulegen, gestützt durch die Veröffentlichung positiver Quartalszahlen seit der Rückkehr an die Börse im März. 

Ein bemerkenswertes Entwicklung zeigt auch die Aktie von Süss Microtec die nach einer Verdopplung des Kurses im Jahr 2024 und trotz jüngster Korrekturen einem neuen Rekordhoch von fast 62 Euro nahekommt. Analystin Nicole Winkler von der Berenberg Bank bewertet die Aktie weiterhin mit „Kauf“ und einem Kursziel von 71 Euro, unter Verweis auf die führende Position des Unternehmens in Marktnischen und dessen Beitrag zu leistungsfähigeren Chips (mit Material von dpa-AFX).

von Jan-Paul Fóri

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nasdaq 100.