LVMH konnte mit seinen jüngsten Zahlen nicht überzeugen (DER AKTIONÄR berichtete). Während der größte Bereich Mode und Lederwaren noch leicht zulegen konnte, mussten die Segmente Spirituosen und Schmuck Einbußen hinnehmen. Dennoch sind die Analysten mehrheitlich optimistisch. Zuletzt hat Bernstein das Kursziel angehoben. Und es gibt noch eine weitere gute Nachricht.
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat das Kursziel für LVMH von 938,00 auf 950,00 Euro angehoben und die Einstufung auf „Outperform“ belassen. Analyst Luca Solca ist mit Blick auf das Luxusgüter-Portfolio nun ein wenig defensiver eingestellt, wie er in einer am Dienstag vorliegenden Branchenstudie schrieb. Hermes sieht er darin als eine Art Versicherungspolice, sollten sich Risiken wie eine ausbleibende Erholung des chinesischen Verbrauchervertrauens, eine nur moderate Nachfrage in den westlichen Märkten oder weiter schwelende geopolitische Konflikte nach der US-Wahl bewahrheiten.
Weniger eine „verhaltene Nachfrage“ als vielmehr gute Geschäfte verzeichnet derzeit die LVMH-Beteiligung Birkenstock. Zur Erklärung: Der Hersteller der Kult-Kork-Latschen erwartet nach einem schwungvollen zweiten Quartal auch im Gesamtjahr bessere Geschäfte. Der Umsatz dürfte im Geschäftsjahr 2023/24 (Ende Oktober) währungsbereinigt um ein Fünftel klettern, teilte die Birkenstock-Holding in London mit. Bisher hatte das Unternehmen 17 bis 18 Prozent als Ziel anvisiert. Haupteigentümer von Birkenstock ist die Beteiligungsgesellschaft L' Catterton, die rund 81 Prozent der Anteile hält. Bei L Catterton handelt es sich indes um eine Holding, die von LVMH-Chef Bernard Arnault kontrolliert wird und an dem auch der französisches Luxuskonzern selbst beteiligt ist. Somit profitiert LMVH über Umwege von den guten Geschäften bei Birkenstock.
(Mit Material von dpa-AfX)