Die Inflation in der Türkei hat sich im Mai weiter verstärkt. Zum Wochenauftakt wurde bekannt, dass die Verbraucherpreise in der Türkei im Mai um 75,45 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen sind. Diese Entwicklung hat sich zudem unmittelbar auf das Währungspaar Euro/Türkische Lira ausgewirkt.
Der Anstieg der Verbraucherpreise um über 75 Prozent markiert die höchste Inflationsrate in der Türkei seit November 2022 und übertraf die Analystenerwartungen von 74,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 3,37 Prozent.
Notenbank mit drastischem Schritt
Aufgrund der anhaltenden Inflation hat die türkische Notenbank die Leitzinsen auf 50 Prozent festgelegt. Trotz der hohen Zinsen bleibt der Realzins negativ, da die Inflationsrate höher ist als der Leitzins. Dieser negative Realzins stimuliert weiterhin die Wirtschaftsaktivität und treibt die Inflation weiter an.
Negative Auswirkungen auf den Wechselkurs
Der Inflationsdruck schwächt die Türkische Lira zusehends: Der Wechselkurs der Lira nähert sich gegenüber dem Euro und dem US-Dollar neuen Tiefstständen. Zum Wochenbeginn erreichte das Währungspaar EUR/TRY einen Kurs von 34,9909 und nährt sich damit dicht an das Rekordhoch von 35,001 Lira. Der Wert einer Türkischen Lira sank gleichzeitig auf 0,0286 Euro, den niedrigsten Stand seit Mitte März. Aus charttechnischer Sicht besteht die Möglichkeit eines Tests des Rekordtiefs bei 0,02785 Euro (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri