Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich am Dienstag ein schwacher Handelsstart ab. Der DAX dürfte dabei zum Auftakt einen Rückgang um 0,2 Prozent auf 18.573 Zähler verbuchen. Am Montag war das Börsenbarometer zeitweise fast auf 18.700 Punkte geklettert, schaffte jedoch nicht den Sprung über die 21-Tage-Durchschnittslinie. Folgende Themen könnten die Kurse zudem beeinflussen:
1. Uneinheitliche Kursentwicklungen an der Wall Street
Zum Monatsbeginn blieb die Richtung an den US-Börsen unklar. Der Dow Jones schloss mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 38.571 Punkten. Der S&P 500 konnte in der zweiten Handelshälfte zulegen und verzeichnete einen Schlussstand von 5.283 Punkten, was einem leichten Anstieg von 0,11 Prozent entspricht. Deutlicher war der Zuwachs beim Nasdaq 100, der um 0,35 Prozent auf 18.600 Punkte stieg. Hier unterstützten positive Äußerungen zur Künstlichen Intelligenz von Nvidia die Entwicklung.
2. Durchwachsene Vorgaben aus Asien
Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich am Dienstagmorgen uneinheitlich. Der fehlende Schwung an den US-Märkten am Vorabend sorgte für eher verhaltene Bewegungen. In Tokio gab der Nikkei 225 kurz vor Handelsende um 0,1 Prozent nach. In Hongkong verzeichnete der technologieorientierte Hang Seng indes ein moderates Plus von 0,2 Prozent. Die chinesischen Festlandbörsen entwickelten sich positiver: Der CSI 300 legte im späten Handel um 0,4 Prozent zu. Insgesamt blieben die Kursausschläge in engen Grenzen.
3. Ölpreise geben nach
Die Ölpreise sind weiter gesunken und haben am Morgen den tiefsten Stand seit etwa vier Monaten erreicht. Die Nordseesorte Brent wird aktuell für 77,50 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) zur Lieferung im August gehandelt, während die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) bei 73,26 US-Dollar pro Fass für die Lieferung im Juli liegt. Beide Preise sind die niedrigsten seit Anfang Februar. Am Dienstagmorgen sind die Preise nur noch leicht im Vergleich zum Montag gefallen. Trotz der Entscheidung der Opec+, das Angebot knapp zu halten, könnten einige Produktionskürzungen ab Oktober auslaufen. Die Abschwächung geopolitischer Risiken, insbesondere durch erhöhten Druck von den USA und der G7 auf Israel und Hamas zur Beendigung des Gaza-Krieges, hat ebenfalls zu den fallenden Ölpreisen beigetragen.
4. Konjunkturdaten
Folgende Konjunkturdaten stehen heute auf der Agenda:
09:55 DEU: Arbeitslosenzahlen 5/24
16:00 USA: Auftragseingang Industrie 4/24
16:00 USA: Auftragseingang langlebige Güter 4/24 (endgültig)
5. Unternehmensnews
Die Deutsche Telekom steht heute im Fokus, nachdem die Förderbank KfW angekündigt hat, 110 Millionen Aktien an institutionelle Investoren zu veräußern. Dies führte vorbörslich zu einem Rückgang des Aktienkurses auf Tradegate um zwei Prozent. Durch den geplanten Verkauf reduziert sich der Anteil des Bundes an der Telekom (direkt und indirekt über die KfW) auf 27,8 Prozent.
Hingegen verzeichnete Freenet einen vorbörslichen Kursanstieg um 1,8 Prozent, getrieben von einer Kaufempfehlung der Bank UBS. Die Allianz-Aktie fiel vorbörslich um 1,2 Prozent, nachdem die CitiGroup ihr Kaufvotum gestrichen hatte.
Continental erlebte einen vorbörslichen Kursverlust von einem Prozent aufgrund eines negativen Kommentars der Investmentbank Bernstein. Bayer konnte eine Kooperation mit Samsung bekannt geben, die sich auf die Untersuchung von Schlafstörungen in der Menopause konzentriert, was zeitweise zu einem leichten Anstieg des Aktienkurses im vorbörslichen Handel führte (mit Material von dpa-AFX).