Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich zum Start der neuen Handelswoche ein weiterer Rücksetzer ab. Der DAX dürfte mit einem Abschlag von rund 0,5 Prozent auf 18.474 Punkte in den Handel starten und damit unter die 18.500-Punkte-Marke fallen. Folgende Themen könnten die Kursentwicklungen zudem beeinflussen:

1. Neue Rekorde und leichte Verluste an der Wall Street

Am Freitag verzeichneten die US-Indizes leichte Verluste. Der Nasdaq 100 schloss bei 19.000 Punkten, was einem minimalen Rückgang von 0,1 Prozent entspricht. Trotz dieses leichten Minus verzeichnete der Index im bisherigen Jahresverlauf einen Zuwachs von 13,5 Prozent und erreichte einen neuen Höchststand von 19.113 Punkten, angetrieben durch den Boom im Bereich Künstliche Intelligenz und die Hoffnungen auf eine Zinswende. Allerdings dämpften aktuelle Jobdaten diese Erwartungen. Der marktbreite S&P 500 beendete den Handelstag bei 5.346 Punkten, ebenfalls mit einem leichten Verlust von 0,1 Prozent, nachdem er zwischenzeitlich einen neuen Höchststand von 5.375 Punkten markiert hatte. Auch der Dow Jones, der US-Leitindex, schloss schwächer bei 38.798 Punkten, was einem Rückgang von 0,2 Prozent entspricht. Der Dow konnte sich mit einem Zuwachs von Prozent im Jahresverlauf bisher jedoch nicht so dynamisch entwickeln wie die anderen Indizes und erreichte in der vergangenen Woche jedoch ebenfalls einen neuen Höchststand von 39.105 Punkten.

2. Gute Vorgaben aus Japan

Die asiatischen Märkte präsentierten sich zum Wochenbeginn überwiegend ruhig. Während an den Börsen in Hongkong und China aufgrund von Feiertagen kein Handel stattfand, verzeichnete der japanische Nikkei 225 einen Anstieg um 0,6 Prozent im späten Handel am Montag. Wirtschaftsdaten aus Japan zeigten, dass die Wirtschaft des Landes im ersten Quartal weniger geschrumpft war als zunächst erwartet. Dennoch gibt es keine deutlichen Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung im Land.

3. Ölpreise ziehen an

Zu Beginn der Woche verzeichneten die Ölpreise einen leichten Anstieg. Der Preis für Brent-Öl lag am Morgen bei 79,82 US-Dollar pro Barrel und ist somit um 20 Cent im Vergleich zum vergangenen Freitag gestiegen. Für die US-Sorte WTI ging es um 18 Cent auf 75,71 US-Dollar pro Barrel nach oben. Zudem richtet sich die Marktaufmerksamkeit auf die am Mittwoch anstehende Zinsentscheidung der Federal Reserve. Anleger erhoffen sich Hinweise auf den mittelfristigen Kurs der US-Geldpolitik, welche bedeutende Auswirkungen auf den Dollarkurs und somit auch auf den Erdölmarkt haben dürfte. Im Laufe der Woche werden auch die Monatsberichte von Opec und IEA erwartet, die wichtige Einschätzungen zu Angebot und Nachfrage liefern könnten.

4. Konjunkturdaten 

Folgende Konjunkturdaten stehen heute auf der Agenda:

01:50 JPN: BIP Q1/24 (2. Veröffentlichung

10:30 EUR: Sentix Investorvertrauen 6/24

5. Unternehmensnews 

Die Aktien der Porsche AG werden nach der Hauptversammlung am letzten Freitag zum Wochenbeginn ex Dividende gehandelt. Die Dividendenzahlung beträgt 2,31 Euro pro Aktie, weshalb Anleger den optischen Abschlag durch die Dividendenzahlung in der Kursbildung berücksichtigen sollten. Dieser Abschlag spiegelt die Auszahlung an die Aktionäre wider und ist eine gewöhnliche Kursanpassung an den Handelstagen nach der Dividendenausschüttung. Vorbörslich notiert das  Papier daher rund zwei Prozent schwächer.

In den kommenden Tagen könnten zudem die Aktien von Adidas erhöhte Aufmerksamkeit von Anlegern erfahren. Dies ist auf den Beginn der Fußball-Europameisterschaft am kommenden Freitag in Deutschland zurückzuführen. Experten wie Victoria Hasler von Hargreaves Lansdown prognostizieren einen positiven Effekt für Adidas, da das Unternehmen sowohl die gastgebende deutsche Nationalmannschaft als auch Spanien und Italien ausrüstet. Dieser Zusammenhang könnte das Kaufinteresse an Adidas-Aktien steigern, da Großveranstaltungen wie die Europameisterschaft häufig positive Impulse für Sportartikelhersteller bieten. Vor dem Xetra-Start zeigte sich das Papier allerdings nahezu unbewegt (mit Material von dpa-AFX).

von Jan-Paul Fóri