Das amerikanische Biotechnologieunternehmen Moderna hat am Montag positive Ergebnisse einer Spätphasenstudie zu einem neuen Kombinationsimpfstoff bekannt gegeben, der sowohl gegen Covid-19 als auch gegen Grippe schützt. Das dürfte dem Konzern einen gewaltigen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz verschaffen.
In der Studie wurde der neue Impfstoff an zwei Vergleichsgruppen getestet: einer Gruppe, die den verbesserten Grippeimpfstoff Fluzone HD und den Covid-Impfstoff Spikevax erhielt (Teilnehmer älter als 65 Jahre), und einer zweiten Gruppe, die den Standard-Grippeimpfstoff Fluarix und Spikevax erhielt (Teilnehmer zwischen 50 und 64 Jahren). Die Ergebnisse zeigen, dass eine einzelne Dosis des Kombinationsimpfstoffs statistisch signifikant höhere Immunreaktionen gegen drei Grippestämme und die Covid-Omikron-Variante XBB.1.5 erzeugte als die bestehenden Einzelimpfungen.
Marktführerpotenzial
Die Nebenwirkungen des neuen Impfstoffs wurden als akzeptabel eingestuft, wobei die häufigsten Schmerz an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen waren, die meist leicht bis mittelschwer ausfielen. Damit positioniert sich Moderna als potenzieller Marktführer im Bereich der Kombinationsimpfstoffe. Das Unternehmen plant darüber hinaus weitere Kombinationsimpfstoffe, einschließlich einer Kombination gegen Grippe und das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) sowie eine Dreifachkombination gegen Covid, Grippe und RSV. Ein Antrag auf behördliche Zulassung für den neuen Covid- und Grippe-Kombinationsimpfstoff in den USA ist für den Sommer 2024 geplant, wobei eine Markteinführung im Jahr 2025 angestrebt wird.
Der neue Impfstoff könnte erhebliche Vorteile bieten, insbesondere angesichts sinkender Impfbereitschaft und des gegenwärtigen Arbeitskräftemangels im US-Gesundheitssystem. Moderna hat mit der Veröffentlichung dieser positiven Daten möglicherweise einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Pfizer/BioNTech und Novavax erzielt, die ebenfalls an ähnlichen Lösungen arbeiten.
Das macht die Moderna-Aktie:
Die Moderna-Aktie schloss am Freitag um 2,3 Prozent tiefer bei 151,01 Dollar. Vorbörslich geht es um 1,3 Prozent aufwärts.
von Sarina Rosenbusch